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来自英勇船员的消息 Neuigkeiten von unserem Seefahrerhelden

小高 德国驻广州总领事馆 2021-01-27

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass es Neuigkeiten bezüglich unseres November-Beitrags „Wer kennt die Überlebenden?“ gibt.

我们很高兴可以向大家汇报去年11月发布的“有谁认得幸存者吗?”一文的后续消息啦。


©Dieter Niemeyer


Dank eurer großen Unterstützung konnten wir neun Überlebende des Schiffsunglücks aus dem Jahre 1966 ausfindig machen, an dessen glücklichem Ausgang der deutsche Offizier Dieter Niemeyer maßgeblich beteiligt war. Denn mit eurer Hilfe wurde unser Beitrag mehr als 15.000 Mal auf WeChat geteilt.

在你们的大力支持下,该文在微信上的转发量短短数日就已超过15,000次。我们因此得以顺利地找到了1966年海难后如今仍在世的9名幸存者。德国船员迪特· 尼迈耶是那次成功的救援行动的关键人物之一。


©Deutsches Generalkonsulat Kanton


Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz besonders herzlich bei euch bedanken! 我们在此向大家表示深深的感谢!


©Dieter Niemeyer 1966


Für den Rentner Dieter Niemeyer, der heute 78 Jahre alt ist und in Norddeutschland lebt, ist damit ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Er habe jedes Jahr am 23. März an die Ereignisse aus dem Jahr 1966 gedacht und sich gefragt, wie es den Überlebenden seitdem wohl ergangen sei.

对现年78岁,居住在德国北部的退休老人迪特· 尼迈耶来说,算是了结了一大心愿。每年3月2日,他都会想起1966年的那一天所发生的事情,并很想知道幸存者们后来怎么样了。


©Dieter Niemeyer 2018


Heute wollen wir den Brief mit euch teilen, mit dem Herr Niemeyer sich direkt an die Überlebenden wendet 今天我们就给大家分享这封迪特· 尼迈耶老人写给幸存者的信:

                                                             Scheeßel, den 20.01.2019

Liebe Freunde und Überlebende in Dongshan,

nach beinahe 53 Jahren möchte ich Ihnen, Ihren Kindern und vielleicht Enkelkindern die Geschichte Ihrer Rettung am 23. März 1966 ausführlich erzählen.

Dies war meine erste Reise als junger 3. Offizier auf dem Motorschiff „Havelstein“ (Norddeutscher Lloyd Bremen) nach Ostasien. Nach 18 Tagen Löschen und Laden in japanischen Häfen ging es nun endlich Richtung Heimat. Unser nächster Ladehafen war Hongkong und auf der Fahrt dorthin, in der Taiwan-Straße, erlebten wir diese aufregende Rettungsaktion. Es war der 23. März 1966 gegen 07:00 Uhr Ortszeit, das Wetter war diesig und regnerisch mit Windstärke 6-7 Bft, und ich stand fast die ganze Wache (von 04:00 - 08:00 Uhr) am Radar-Gerät, um nach anderen Schiffen Ausschau zu halten. Bei starkem Wellengang ist der Radarschirm voller Seegangsreflexe (Radarsignale werden von den Wellen reflektiert) und es ist sehr schwer, in all den Punkten ein Schiffsecho zu erkennen.

In einem starken Regenschauer, der uns an Steuerbord passierte, hatte ich auf dem Radarschirm schon eine Weile einen weißen Punkt beobachtet, der wohl ein kleines Schiff sein konnte. Nachdem der Regen durchgezogen war, nahm ich mein Fernglas und versuchte an Steuerbord, beinahe querab, das vermeintliche Schiff zu entdecken. Nach intensivem Suchen entdeckte ich dann einen schwarzen Buckel, wie ein Walfisch, auf dem zwei Menschen standen und winkten. Aufgeregt informierte ich den 1.Offizier, mit dem ich die 04:00 - 08:00 Wache ging, über meine Entdeckung und nach einigen Sekunden Suchen mit dem Fernglas hatte auch er die beiden winkenden Personen entdeckt.

Und dann ging alles schnell: Geschwindigkeit reduzieren, Kurs ändern in Richtung der offensichtlich Schiffbrüchigen und den Kapitän informieren. Was dann folgte, war eine einmalige Rettungsaktion. Auf der Kommando-Brücke blieben nur der Kapitän, ich selbst am Maschinentelegrafen und ein Mann am Steuer. Langsam näherten wir uns den Schiffbrüchigen und konnten nun sehen, dass die beiden auf dem Rumpf einer gekenterten Dschunke standen. Unser Bb-Rettungsboot wurde zu Wasser gelassen und eine kleine Bootsbesatzung fuhr dann erst einmal zu der kieloben treibenden Dschunke und nahm die beiden Männer an Bord. Mit verzweifelten Gesten machten sie deutlich, dass sich noch viele Seeleute im Innern der Dschunke befänden und tatsächlich konnten unsere Leute auch Klopfzeichen wahrnehmen.

Das Rettungsboot kam zurück zur Havelstein und mit Hilfe unseres chinesischen Wäschers (als Übersetzer) konnten die beiden Chinesen nun genauer erklären, was geschehen war. Die Dschunke war auf einer Fischfangreise und auf dem Rückweg nach Tung Shan/ Fukien (heute Dongshan/ Fujian). Gegen Mitternacht in der südlichen Taiwan-Straße kenterte das Schiff in einer heftigen Sturmbö. Von den 20 Männern der Besatzung schliefen 17 unter Deck und drei gingen Seewache an Deck. Einer der Wachgänger an Deck war bei der Kenterung gleich ertrunken, die beiden anderen konnten sich mit  letzter Kraft auf den Rumpf retten. Die unter Deck Eingeschlossenen befanden sich seit Mitternacht in vier verschiedenen Schotten-Abteilungen der Dschunke. Sie hatten nur Dank der Luftkammern, die sich im Rumpf gebildet hatten, bis zum Morgen überlebt. Der Sauerstoffgehalt in diesen Luftkammern musste schon auf einen sehr geringen Wert gesunken sein, das Leben der Eingeschlossenen war in höchster Gefahr.

Kapitän Klugkist entschied sofort, die Dschunke längsseits zu holen und die armen Fischer aus dem Rumpf zu befreien. Mit großer Vorsicht manövrierte er die Havelstein neben die Dschunke, die dann mit Festmacherleinen (Draht und Tauwerk) an unserem Schiff befestigt wurde.  Durch dauernde Maschinen- und Rudermanöver wurde die Havelstein immer so gelegt, dass die Dschunke sich auf der etwas ruhigeren Lee-Seite befand. Die nun folgenden Arbeiten auf dem glitschigen Rumpf waren äußerst gefährlich. Nach Anweisung der beiden geretteten Fischer wurden nun mit Feueräxten vier Löcher über den Schotten-Abteilungen in den dicken Holzrumpf gehackt. Durch jedes Loch konnten dann einige schon halb erstickten Fischer geborgen werden.

Am Ende dieser lebensgefährlichen Arbeiten hatten wir 16 Personen aus dem Wrack geborgen. Ich habe diese bewegenden Bilder nie vergessen, wie sich ein Mann nach dem anderen durch die engen Löcher im Rupf quälte und dann mit Seilen an Deck der Havelstein gezogen wurde. Die größte Sorge während der ganzen Rettungsaktion war, dass die Luft im Rumpf zu schnell durch die Löcher entweichen könnte und die Dschunke wie ein Stein versinkt, ehe wir alle Personen retten konnten. Aber alles ging gut, nur einen Mann mussten wir in der Dschunke zurück lassen, er befand sich in einem anderen Deck, ohne Luftblase und war wahrscheinlich schon beim Kentern ums Leben gekommen. Es grenzt auch an ein Wunder, dass von unseren Männern niemand verletzt wurde, und wir unser Rettungsboot trotz der aufgewühlten See wieder heil an Bord nehmen konnten.

Gegen Mittag wurde die Rettungsaktion beendet und wir überließen den durchlöcherten Rumpf der See, wo er sicher bald versunken ist. Die geretteten Fischer wurden in der Mannschaftsmesse untergebracht und mit Essen und heißen Getränken versorgt. Spontan wurden warme Kleidungsstücke für die Geretteten gesammelt, damit sie etwas Trockenes auf den Leib bekamen.

Am nächsten Tag erreichten wir Hongkong und die Reporter der großen Tageszeitungen warteten schon auf uns. Der 1. Offizier musste viele Interviews geben und unserem Offiziersanwärter, der die Rettungsaktion fotografiert hatte, wurden die Bilder bzw. der Film förmlich aus der Hand gerissen. Schon am nächsten Tag erschienen die Berichte und Bilder in den Hongkonger Zeitungen und tags darauf auch schon in den Bremer und Hamburger Zeitungen. Über den Rücktransport der geretteten Fischer in ihre Heimatstadt haben wir damals nichts weiter erfahren.

Ich bin so froh darüber, dass ich Sie endlich, liebe Freunde, mit Hilfe des Deutschen Generalkonsulats in Guangzhou gefunden habe und Sie nun Fotos, Zeitungsberichte und meinen Bericht über Ihre Rettung in Händen halten können. Leider sind ja auch schon einige der damaligen Besatzung gestorben und können diesen bewegenden Moment nach über 50 Jahren nicht mehr erleben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, besonders Gesundheit für die kommenden Jahre.

Mit herzlichen Grüßen

Dieter Niemeyer 

©Dieter Niemeyer


亲爱的东山的朋友和幸存者们,

53年的时光逝去,我终于有机会向你们、你们的孩子、也许还有孙子细细讲述1966年3月23日那天发生的故事了。
那是我作为 “哈弗尔施泰因”号(北德意志劳埃德船运公司)货轮上一名年轻的三副第一次前往东亚。在日本各港口不断装卸货18天之后,终于可以返程回家了。我们的下一个停靠港口是香港。就在途经台湾海峡时,经历了那场惊心动魄的救援行动。那是1966年3月23日早上大概7点钟(当地时间),当时天色朦胧、下着雨、风力6-7级。我负责当天4-8点在雷达设备旁值班,监控海面状况。当时海浪很大,雷达屏幕上布满了杂波(雷达信号反映海面情况),很难探测到船舶的回波。当时在船的右舷来了一阵暴雨,我在雷达屏幕上发现了一个小白点,推测可能是一条小船。阵雨过后,我拿起望远镜,试图在右舷方向找到那条可能的小船。经过紧张的搜索,我发现了一个黑色的小丘,像是鲸鱼的背,上面站了两个人,并挥舞着手臂。我激动地把情况告诉了和我一起值4-8点这班的大副。他拿起望远镜看了几秒钟之后也发现了这两个挥手的人。我们迅速采取了行动:降低航速、改变航向驶往海难船只并通知了船长。不同寻常的救援行动就这样开始了。当时只有船长待在指挥驾驶室里,我自己在电报机旁,还有一位船员掌舵。我们慢慢地靠近了海难船只,看见有两个人站在一艘倾覆的船体上。我们把救生艇放入水中,救生艇驶向那条船并将两名男子救了下来。他们当时绝望地向我们打手势,表示还有许多同伴被扣在倾覆的船体下面。我们的船员也确实可以听到下面有拍打的声音。救生艇回到了“哈弗尔施泰因”号后,由船上的中国洗衣工充当翻译,这两名获救的中国人才得以把之前发生的事情大概说清楚了。
那是一艘福建东山的渔船,渔民们出海捕鱼之后在返程中遭遇了海难:午夜时分在台湾海峡南部海面,这艘船遭遇强烈的风暴而倾覆。当时船上有20个渔民,其中17人在船舱睡觉,3人在甲板上守望。其中1名守望者在船倾覆时就被卷入海中,另外2个人竭尽全力地抱住船才没有掉下去。从午夜起就被困在四个船舱里的人,只是靠船舱的气室才得以存活到了早晨。当时这些气室中的空气含氧量已经很低了,被困者的生命处于极大的危险之中。 Klugkist船长决定立即解救这些可怜的渔民。他小心翼翼地操作“哈弗尔施泰因”号靠近了渔船,然后用系泊绳(钢丝绳和绳索)将其固定在我们的船上。通过持续不断的绕行,“哈弗尔施泰因”号让倾覆的渔船始终位于较为平静的背风面。之后在又湿又滑的船体上展开的救援行动是很危险的。
在两名获救渔民的引导下,我们用利斧在厚厚的船体上凿出了4个洞。通过这些洞,把那些已经半窒息的渔民一一营救上来。通过惊险的救援行动,我们最终从船里救了16个人出来。我从未忘记过这些动人的情景:那些遇难渔民一个接一个吃力地从狭窄的洞口出来,再被绳索拉到“哈弗尔施泰因”号的甲板上。在整个救援行动中,我们最担心的就是船体内的空气可能会通过洞孔过快地逃逸,在所有人获救之前,渔船会像石头一样沉没。不过还好,一切都很顺利。只有一个人,我们不得不把他留在渔船上了。在另一侧船舷找到他时,人已经没有呼吸,很可能在翻船的时候就已丧生。
这次救援行动真是一个奇迹: 营救人员都没有受伤,尽管海浪汹涌,救生艇仍安然无恙地回到了大船上。中午左右,救援行动结束,我们把凿了洞的渔船弃之海面,它肯定很快就会沉没。获救渔民被安置在船员活动室,有食物和热饮供应。船员们还自发地为获救渔民提供了保暖干爽的衣物。
次日,我们抵达香港时,香港各大日报的记者已经等在那儿了。大副多次接受了采访,拍摄了此次救援行动的一位实习船员手里的照片和录影资料被一抢而空。第二天,报道和照片就出现在香港报纸上,又过了一天就刊登在不来梅和汉堡的报纸上了。但获救渔民之后是如何返回家乡的,我们就不清楚了。
亲爱的朋友们,我很高兴在德国驻广州总领事馆的帮助下,终于找到了你们。现在大家可以看到当时的照片、媒体报道和我对救援行动的回忆了。遗憾的是:一些曾经参与营救工作的人已经过世,无法经历50多年后这一动人的时刻了。
最后,祝大家将来一切顺利,特别是身体健康!

顺致友好的问候
迪特· 尼迈耶,2019年1月20日于德国Scheeßel


Vielen Dank für eure großartige Unterstützung, eure zahlreichen Likes und die mitreißenden Kommentare. Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen, die Überlebenden ausfindig zu machen!

非常感谢你们的转发、点赞和感人的评论。没有大家的支持,我们就无法顺利找到幸存者!



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