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Deutsch als Fremdsprache: Ausbildungswege in DaF und DaZ

2017-03-03 歌德德语世界

Bachelor und Master, Fort- und Weiterbildungen – wer sich für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache interessiert, findet in Deutschland vielfältige Qualifizierungsangebote.



Hörsaal | bluedesign – fotolia.com

Ob Kiel oder Freiburg, Bonn oder Halle – Universitäten in allen Regionen Deutschlands haben Studiengänge im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in ihrem Programm.

Alle diese Studiengänge beschäftigen sich aus akademischer Perspektive mit der Vermittlung der deutschen Sprache an Lernende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Sie schließen nicht mit dem Staatsexamen ab, so dass die Absolventen in der Regel nicht als Lehrkräfte an öffentlichen Schulen tätig werden können. Dennoch arbeiten die meisten DaFler/DaZler nach ihrem Studium als Lehrkräfte im In- und Ausland, häufig in der Erwachsenenbildung. Auch in anderen Bereichen wie der Verlagsarbeit oder der auswärtigen Kulturarbeit können sie tätig werden.


BACHELOR UND MASTER

Viele Hochschulen in Deutschland bieten Bachelorstudiengänge in DaF oder DaZ an. Sie vermitteln Kenntnisse in Linguistik, Didaktik und Methodik, Landeskunde und interkultureller Pädagogik, wobei die verschiedenen Hochschulen teils sehr unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Während einige etwa den Fokus auf die linguistische Beschreibung von Deutsch oder auf die psychologischen Voraussetzungen des Fremdsprachenlernens legen, analysieren andere zum Beispiel, wie sich sprachliche Fehler mit Methoden der Sozialforschung diagnostizieren lassen. Einige betrachten vor allem den interkulturellen Lernprozess und andere interessieren sich besonders für die Verwendung von Medien im Sprachunterricht.

Viele Masterstudiengänge richten sich an Interessenten, die einen ersten Abschluss in DaF/DaZ, Germanistik oder einem anderen linguistischen/philologischen Fach mitbringen. Es gibt aber durchaus auch Masterstudiengänge, die sich offen für Absolventen anderer Fächer zeigen. „Im Bereich DaF/DaZ gibt es mehr Master- als Bachelorplätze. Das liegt daran, dass sich Absolventen anderer Studiengänge wie Pädagogik auf der Suche nach einem anwendungsorientierten Master gerne für DaF/DaZ entscheiden“, sagt Annegret Middeke, Geschäftsführerin des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (FaDaF). Ziel der Masterstudiengänge ist es, entweder ein breiteres Grundlagenwissen zu schaffen oder bestimmte Inhalte vertiefend zu beleuchten. Auch hier unterscheiden sich die Schwerpunktsetzungen von Studiengang zu Studiengang: Während das eine Masterprogramm etwa den Fokus auf sprachwissenschaftliche Fragen legt, steht im anderen die Prüfungsentwicklung im Vordergrund.


PROFILE UND SCHWERPUNKTSETZUNGEN

Teils orientieren sich die DaF-/DaZ-Studiengänge auch am Profil der jeweiligen Hochschule: So liegt es etwa nahe, dass eine Technische Universität die Vermittlung von Fachsprachen in den Fokus stellt. In einigen Fällen sind die Schwerpunkte auch an den Bezeichnungen der einzelnen Studiengänge erkennbar (zum Beispiel „Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und interkulturelle Kommunikation“ oder „Deutsch als Zweitsprache: Sprachdiagnostik und Sprachförderung“).

Oft können die Studierenden innerhalb der einzelnen Studiengänge entscheiden, ob sie ihren Schwerpunkt auf Deutsch als Fremdsprache oder auf Deutsch als Zweitsprache legen möchten. „Deutsch als Fremdsprache wird meist im Ausland und nach Englisch, also als dritte Sprache, gelernt, so dass der Fokus hier auch auf tertiärsprachendidaktischen Fragen liegt“, erklärt Dr. Middeke. DaZ dagegen stehe immer im Kontext von Migration: Thema der Ausbildung sind also zum Beispiel auch die verschiedenen Dimensionen lebensweltlicher Mehrsprachigkeit, etwa Sprachpolitik oder Diskurse um Integration. 


THEORIE UND PRAXIS

Sowohl für die Bachelor- als auch für die Masterstudiengänge gilt: Häufig sind die Studierenden angehalten oder sogar verpflichtet, Praktika zu absolvieren. Auch Middeke hält das für wichtig: „Wenn Praktika theoriegeleitet sind und durch eine gute Begleitung mit anderen Teilen der Ausbildung verknüpft werden, wie es in der Regel der Fall ist, kann man den Gewinn für die Studierenden nicht hoch genug einschätzen: Praktika geben einen ersten Einblick in das Berufsfeld und bereiten häufig auch spätere Berufswege vor.“

Auch internationale Erfahrungen werden in der Regel begrüßt: Viele DaF-/DaZ-Studiengänge richten sich explizit an Studierende aus dem In- und Ausland, einige wenden sich ausschließlich an Nicht-Muttersprachler beziehungsweise Bildungsausländer. Auslandsaufenthalte werden häufig unterstützt und auch die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnerhochschulen ist verbreitet.


FORT- UND WEITERBILDUNGEN

Neben den Bachelor- und Masterstudiengängen gibt es auch verschiedene praxisorientierte Fern- und Weiterbildungsstudiengänge, die zum Teil Quereinsteigern mit oder ohne Unterrichtserfahrung offenstehen. Schließlich gibt es auch eine Reihe außeruniversitärer Aus- und Weiterbildungsangebote – zum Beispiel das Fernstudienprogramm des Goethe-Instituts „Deutsch unterrichten“, das sich an erfahrene Sprachlehrer mit abgeschlossenem Hochschulstudium oder Berufsausbildung richtet.Aber auch andere öffentliche und private Kursträger bieten vergleichbare Programme an.

Lehrerfortbildungen des Goethe-Instituts per Fernunterrichthttp://www.goethe.de/lrn/prj/for/deindex.htm

AUTORIN

Janna Degener arbeitet als freie Journalistin in Königs Wusterhausen bei Berlin.

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Goethe-Institut e. V., Internet-Redaktion



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