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“我只想成为目标里的那个我”:与跨性别男士C先生对谈 | Interview mit Transmann Mr. C

歌德君 北京德国文化中心歌德学院 2023-11-03

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C先生 | © C先生


跨性别男士C先生和歌德学院在线杂志谈及他身为女性的过去和未来变成男性的目标:“我只想成为目标里的那个我,而不是倒着往回走。”

以前的照片老家还留着,但是爸妈不会拿出来看,因为他们知道这么做会伤害我。

讲不懂小时候那种感觉,很多小孩会去问妈妈,自己是从哪里来的?但是我问的是,为什么我不能站着尿尿?当时看见男孩这么做,可能也是一种羡慕吧。

初中时,身体开始发育,很多女生已经开始穿胸罩,我不喜欢那种东西,后来去市场上买了绷带,就是那种别人用来收肚子的,我用它来收胸,我觉得穿着绷带才比较舒服。夏天很多女孩会穿白色的衣服,比较透明,能看见中间的一条带子,但是我穿那个比较宽。别人就会说,“哎呀,你看她穿的是什么啊?好变态啊,什么东西?”“人家用来勒肚子的,她用来勒胸……”后来才知道有一种叫束胸的东西,才在网上买了束胸。以前老妈去外地买来那种全是纱的公主裙,我连试都不去试,记忆中我是没有穿过裙子的。我从小就很喜欢穿运动装,或者是比较中性偏男性化一点。

我对月经很排斥,觉得不应该有那个东西。需要卫生用品的时候,我从来不会去买,都是老妈或者女性朋友替我买。现在我就在想,能不能用激素把它停掉。

因为从小就太中性化,上学的时候去厕所被误解过,甚至还被一些打扫厕所的阿姨用扫帚追出来之类的。后来发现在上课时间去厕所,人会少一点,就在上课的时候请假。幸好家离学校也不是太远,实在不行就等下课之后,或者放学之后再回家解决。

后来读了大学,离开了家,就开始真正穿男装,纯男性化打扮,短头发,男生头。当时希望给人一种容易分辨的印象吧。每次下课回宿舍的时候,有个看门的阿姨,虽说她基本上天天看到我,但是她每次都不记得,每次都说那个男生怎么进去了,拿身份证出来。我说我是住这的啊,昨天你才问过我。她说,哦,昨天问过了,然后才会让我进去。这种情况很多,而且每当那个阿姨问我的时候,旁边总会有人看到,挺尴尬的。幸好室友都很好,都没有把我当成外人,对我挺好的。后来老妈给我一些钱,让我自己出去租房子住,尽管我们家的经济状况并不是特别好。有时我也会问自己,为什么我就跟别人不一样,为什么我就要受这个委屈,别人就不用呢?面对父母会自责,觉得爸妈生了一个报应仔。但他们从来没有嫌弃过我,对我一直都是无条件支持,所以我无论经历什么都没有放弃自己吧。


探索

有一次我在一个朋友开的店应征一份厨师的工作,除了他之外,其他人都不知道我的情况,我就以一个男性的身份做这份厨师的工作。那一刻我觉得,仿佛我和他们之间没有任何差异,大家在同一起跑线上开始学习刀法、抛锅之类的技巧。虽然抛锅的时候我可能差一点,我的臂力没有他们那么大,但是我很努力地达到他们的水平。那次经历让我觉得,我可以真正地以一个男性的身份去做一份工作。当时觉得自己特别man,特别自豪。

我不能接受以单纯的男女这两个极端来区分性别,因为总有一些东西会提醒我,我不属于任何一边。在女同性恋和男同性恋群体中我也曾经遭遇尴尬,被拒绝。以前我无法分辨同性恋和跨性别到底有什么区别,也问我自己到底是男是女啊?为什么我身体的性别不能代表我想成为的那个人?我也曾经尝试稍微女性化的装扮,但还是觉得自己不太喜欢那种有女性化气质的表达方式。后来咨询香港的Joanne Leung——一个跨性别的活跃人士,才知道了跨性别这个概念,然后2012年我才理解,原来我一直是想当一个男孩,这也是我的决定。我认为要以另外一个身份站出来,因为大家对于跨性别这个概念还不熟悉。我应该让更多人知道,这才会有帮助。但是每次作为公众人物出现,压力都很大:我不想代表任何人,而且跨性别群体其实是很多元。在我看来性别是男女之间的一个连续的过渡,我以一种递进的性别方式看待自己的性别,过去我是女性,未来的目标是男性,虽然我无法做到百分之百地以一个男性的方式去生活,但我会以一种渐进的方式接近我的目标。无论如何,我只想成为目标里的那个我,而不是倒着往回走。


愿望

我觉得我体内的男性荷尔蒙挺旺盛的,所以才会长胡碴。但我的声线其实是靠我自己来压低的。这次来北京之后,我开始考虑要不要开始服用激素。这个应该比较贵,而且会有一定的副作用,也许用了以后孤独感会更强烈。但是每次看到用了激素的兄弟,都会羡慕,好想赶快用激素。

我是一个变性欲者,非常想做手术,对手术的期待大于恐惧,毕竟生活中已经面临过那么多问题了。但是出于现实的一些压力我没有办法,因为我们家经济情况非常非常不好;还有就是,手术难度很大。相比女跨男来说,男跨女的手术算是轻松了。而且,女跨男的手术做下来,一方面更昂贵,因为难度大,另一方面一些功能是没有的,(传统意义上的)性功能是没有的,主要是改变外形和身份证。而且手术中有一个步骤,要把身体里面所有的女性器官拿掉,然后给你重塑,用你自己身体上的一些东西,给你重塑一些器官,可以让你的外形上变成男性,但是内部的、那些与生俱来的东西,根本无法改变,无法让我成为一个完整的人。不过可以改变身份,用另一种角色去生活,会让自己好过一些。

我希望可以做手术,然后隐藏我之前所有的东西,到一个没有人认识我的地方生活,去找一个我喜欢的人和她结婚,我也不会告诉她我之前的所有经历,哪怕瞒她一辈子都好,过一个普普通通的男人的生活。但是这个愿望应该不太可能实现了,因为我成了公众人物。不过其实我对感情本身也挺绝望的,我遇到的人,没有愿意和我走到最后的,大家不是形婚,就是结婚。但还是希望有个我爱的人可以接受我所做的这所有事吧。



作者: 歌德学院在线杂志编辑部进行了本次采访。

版权: 歌德学院(中国)

2017年 02月


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FOKUS: KÖRPER

DAZWISCHEN


Mr. C | © C先生


Mr C. lebt als Transmann in China und sprach mit der Online-Redaktion des Goethe-Instituts über seine Vergangenheit als Frau und sein Ziel ein Mann zu werden: „Ich möchte einfach zu dem werden, was mir vorschwebt und keinen Schritt zurück mehr tun.“

Die Fotos von früher hat meine Familie bis heute aufgehoben. Meine Eltern würden die Bilder aber nie jemand zeigen, weil sie wissen, wie sehr mich das verletzen würde.

Viele Kinder stellen ihren Müttern ja die Frage, wo sie herkämen, weil sie das Gefühl, als sie noch ganz klein waren, nicht begreifen können. Ich hingegen fragte meine Mama, warum ich nicht im Stehen pinkeln konnte. Da war sicherlich etwas Neid dabei, weil ich das bei den Jungs gesehen hatte.

Als ich die untere Mittelschule besuchte, kam ich in die Pubertät. Damals fingen viele Mädchen bereits an BHs zu tragen. Ich mochte die Dinger nicht. Irgendwann besorgte ich mir auf dem Markt elastische Bandagen wie man sie dazu verwendet seinen Bauch flacher erscheinen zu lassen. Ich aber band mir damit die Brüste ab. Nur so habe ich mich einigermaßen wohlgefühlt. Im Sommer trugen die Mädchen gerne weiße und etwas durchscheinende Kleidung, durch die sich am Rücken der BH-Gurt abzeichnete. Und bei mir wirkte der eben ziemlich breit. „Hey, siehst du, was die trägt - was ist das?“, stießen sich die Leute an, „womit andere sich die Taille schnüren, schnürt die sich den Busen ab. Das ist doch nicht normal!“. Erst später erfuhr ich, dass es sogenannte „Binder“ für die Brust gab und bestellte welche im Internet. Einmal hat mir meine Mutter von einer Reise aus einer anderen Stadt ein Prinzessinnenkleid aus Tüll mitgebracht. Ich habe es nicht einmal anprobiert. Soweit ich mich erinnere, habe ich niemals ein Kleid getragen. Ich fühlte mich schon immer in Sportklamotten wohl und kleidete mich eher geschlechtsneutral bis jungenhaft.

Mit der Menstruation kann ich gar nichts anfangen, am liebsten würde ich sie gar nicht haben. Wenn ich Hygieneartikel benötige, kaufe ich sie mir nicht selber, sondern lasse sie mir von meiner Mutter oder einer Freundin besorgen. Gerade überlege ich mir, ob ich den Zyklus nicht mit Hormonen stoppen sollte.

Weil ich von klein auf sehr androgyn aussah, kam es auch in den Schultoiletten häufig zu Missverständnissen. Ich wurde sogar schon von Toilettenfrauen mit dem Besen verjagt. Irgendwann kam ich auf die Idee während des Unterrichts aufs Klo zu gehen, weil da weniger los war. Also bat ich im Unterricht darum austreten zu dürfen. Zum Glück wohnten wir auch nicht weit von der Schule entfernt. Wenn sich gar keine Gelegenheit ergab, wartete ich eben bis nach der Stunde oder nach dem Unterricht und löste das Problem daheim.

Als ich wegen des Studiums von zuhause auszog, fing ich an, mich wirklich wie ein Mann zu kleiden. Mein Look war total maskulin: kurze Haare, Männerfrisur. Ich wollte einfach, dass man mich von außen ganz klar einordnen kann. Wenn man nach dem Unterricht ins Studentenwohnheim zurückkehrte, kam man an einer Pförtnerin vorbei. Obwohl sie mich praktisch jeden Tag sah, hatte sie mein Gesicht immer wieder vergessen. „Was hat der Mann hier zu suchen“, fragte sie jedes Mal wieder und forderte mich auf, meinen Ausweis vorzeigen. Ich würde hier wohnen, klärte ich sich auf, und dass sie mich doch gestern erst gefragt hätte. „Ach so, das hatten wir gestern schon...“, meinte sie daraufhin immer und ließ mich passieren. Zu solchen Situationen kam es regelmäßig und wenn mich die Pförtnerin befragte, stand garantiert immer gerade jemand daneben. Es war peinlich. Mit meinen Zimmergenossinnen hatte ich allerdings Glück. Sie haben mir nie das Gefühl gegeben, dass ich nicht dazugehöre. Alle waren war nett zu mir. Später gab mir meine Mutter etwas Geld, damit ich mir außerhalb der Uni ein Zimmer mieten konnte, und das obwohl es meiner Familie finanziell nicht besonders gut ging. Manchmal frage ich mich schon, warum ich so anders bin als andere. Warum habe ich es im Gegensatz zu anderen so schwer? Auch meinen Eltern gegenüber habe ich Schuldgefühle, so als wäre meine Geburt eine karmische Schuld, die sie zu tragen haben. Dabei haben sich meine Eltern mir gegenüber nie ablehnend verhalten, sondern mich im Gegenteil immer bedingungslos unterstützt. Deshalb habe ich mich trotz all dem, was ich durchmachen musste, auch nie aufgegeben.


Versuche

Einmal hatte ich mich in dem Restaurant eines Freundes für einen Job als Koch beworben. Außer ihm wusste niemand Bescheid über mich. Ich trat den Küchenjob also als Mann an. Damals hatte ich das Gefühl, es gäbe es keinerlei Unterschiede zwischen mir und den anderen Jungs. Wir alle hatten dieselben Startbedingungen, als es darum ging zu lernen, wie man mit dem Messer schneidet oder mit dem Wok hantiert. Auch wenn ich, was das Schwenken des Woks angeht, vielleicht etwas schlechter war, weil ich nicht so viel Kraft in den Armen hatte, legte ich mich mächtig ins Zeug, um den anderen in nichts nachzustehen. Damals kam ich mir extrem maskulin vor, ich fühlte mich großartig.

Ich bin nicht damit einverstanden, wenn man die Geschlechter rein nach den zwei Gegensätzen von männlich und weiblich einteilt, denn ich werde immer wieder daran erinnert, dass ich zu keiner Seite gehöre. Auch in schwulen und lesbischen Kreisen habe ich mich fehl am Platz gefühlt und bin auf Ablehnung gestoßen. Früher war mir der Unterschied zwischen Homosexualität und Transgender überhaupt nicht bewusst. Was bin ich nun eigentlich, Mann oder Frau, fragte ich mich damals auch. Warum repräsentiert mich mein biologisches Geschlecht nicht als den Menschen, der ich sein möchte? Ich habe auch schon ausprobiert, wie es ist, wenn ich mich etwas weiblicher zurecht mache, habe jedoch festgestellt, dass mir die weiblichen Ausdrucksformen einfach nicht liegen. Erst als ich ein Coaching mit Joanne Leung, einer Transgender-Aktivistin aus Hongkong, machte, lernte ich das Transgender-Konzept kennen. 2012 wurde mir klar, dass ich eigentlich schon immer ein Junge sein wollte, das war meine eigene Entscheidung. Ich finde, dass ich für meinen andersartigen Status kämpfen muss, weil die Öffentlichkeit mit der Transgender-Idee noch kaum vertraut ist. Ich möchte, dass durch mich mehr Menschen davon erfahren. Nur das kann helfen. Allerdings lastet jedes Mal wenn ich als öffentliche Persönlichkeit auftrete ein großer Druck auf mir: Ich möchte für keinen anderen Menschen sprechen, schließlich ist die Transgender-Community tatsächlich sehr bunt. In meinen Augen sind nach dem Gender-Gedanken die Übergänge zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen fließend. Mein eigenes Geschlecht sehe ich als eine Art evolutionären Gender-Prozess. Früher war ich eine Frau, aber mein Wunschziel ist das männliche Geschlecht. Auch wenn es mir unmöglich sein wird zu hundert Prozent wie ein Mann zu leben, werde ich mich schrittweise meinem Ziel annähern. Wie auch immer, ich möchte einfach das Wunschbild von mir verwirklichen, für mich gibt es keinen Weg zurück.“


Wünsche

Ich denke, dass mein Körper gut mit Androgenen ausgestattet ist, ansonsten würden mir keine Barthaare wachsen. Was die Stimme betrifft, so spreche ich allerdings absichtlich etwas tiefer. Seitdem ich jetzt in Peking lebe, überlege ich mir ob ich nicht anfangen sollte, Hormone zu nehmen, auch wenn das kostspielig wäre und gewisse Nebenwirkungen hätte. Womöglich würden sich dadurch meine Einsamkeitsgefühle verstärken. Andererseits werde ich immer neidisch, wenn ich die Kerle sehe, die Hormone nehmen – wahrscheinlich sollte ich keine Sekunde länger zögern.

Ich bin transsexuell und würde mich sehr gerne operieren lassen. In punkto OP sind die Hoffnungen größer als die Ängste. Schließlich habe ich im Leben schon so einiges durchgestanden. Doch realistisch gesehen sind mir die Hände gebunden, denn meiner Familie geht es finanziell wirklich sehr schlecht. Zudem ist das ein extrem komplizierter Eingriff. Verglichen damit ist die Geschlechtsumwandlung Mann-zu Frau ein Kinderspiel. Die Frau-zu-Mann-OP ist infolge der Komplexität des Eingriffs einerseits sehr teuer, andererseits lassen sich auch nicht alle Funktionen realisieren. Die Sexualeigenschaften (im klassischen Sinn) bekommt man beispielsweise so nicht hin. Was man in erster Linie verändert, ist das Äußere und den Personalausweis. Bei der OP gibt es einen Eingriff, bei der alle inneren weiblichen Organe entfernt werden. Anschließend beginnt man mit dem Genitalaufbau teilweise aus eigenem Gewebe. Man bildet die Genitalien so nach, dass du äußerlich ein Mann wirst. Aber das Innere, das was einem mit der Geburt mitgegeben wurde, lässt sich prinzipiell nicht verändern. Ich würde also nie zu einer vollständigen Person werden. Allerdings kann man den Personenstand wechseln und mit einer anderen Rolle leben. Das würde es mir etwas leichter machen.

Ich wünsche mir sehr, dass ich die Operation machen kann. Dann würde ich alles verheimlichen, was davor lag. Ich würde an einem Ort leben, an dem mich niemand von früher kennt, jemanden finden, den ich liebe und heiraten. Meine ganze Vergangenheit würde ich ihr nicht erzählen, es lieber ein ganzes Leben lang vor ihr geheim halten und wie ein ganz normaler Mann leben. Dieser Wunsch ist jedoch wohl etwas unrealistisch, weil ich mittlerweile eine öffentliche Person bin. Außerdem bin ich von der Liebe ziemlich enttäuscht. Von den Menschen, die ich getroffen habe, war keiner bereit, mit allen Konsequenzen zu mir zu stehen. Sie wollten entweder eine Zweckehe oder eine konventionelle Heirat. Aber es wäre schon schön, wenn es einen Menschen gäbe, den ich liebe und der bei allem, was ich tue, hinter mir steht.



Das Interview führte die Online-Redaktion des Goethe-Instituts China.

Übersetzung: Julia Buddeberg
Copyright: Goethe-Institut China
Februar 2017

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