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在线音乐会——直播界的“一股清流?” | Digitales Konzert, virtuelle Aura?

安娜·舒尔默 北京德国文化中心歌德学院 2023-11-03

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François-Xavier Roth领导下的科隆古泽尼希交响乐团 网络直播的先锋 | © Matthias Baus


西蒙·拉特尔爵士(Sir Simon Rattle)挥动指挥棒,镜头聚焦在他身上,全世界的观众都在同一时刻参与音乐会盛况。网络直播作为一种新的音乐传播形式日益流行起来,给乐团和艺术家都带来了前所未有的契机。


音乐是一种表演艺术。在短暂的演出过程中,音乐会始终被一种自然生成的“灵韵之光”所笼罩,瓦尔特·本雅明(Walter Benjamin)在1935年把表的《机械复制时代的艺术作品》一书中曾专门探讨过“灵韵之光”消逝的现象。时隔近八十年,在经历了一次媒体革命之后,音乐作为一种现象在数字时代又迎来了一次新的转变:网络直播(Live-Streaming)将音乐演出从舞台的局限中解放出来,实时传输到所有可接入互联网的终端设备上——然而,音乐会所特有的氛围也能通过数字传输一并传递出去吗?



“走”出音乐厅


音乐“走”出音乐厅最早出现在十九世纪末:留声机集声音的存储与传输技术于一体,电报和电话的发明则使音乐的无线传输成为可能;而如何去除杂音则成为了所有音效技术人员致力解决的问题。以卡尔海因茨·施托克豪森(Karlheinz Stockhausen)为代表的电子音乐先锋则走得更远,他的作品剥离了一切具体的意义指涉,在许多人眼里也随之取消了音乐所特有的“神韵”。与此同时大众传媒开始崛起,广播与电视的普及使音乐会实况转播成为一种覆盖面更广、更加流行的音乐传播方式。


公共广播电台早在成立初期便已开始为观众提供音乐会实况转播,这使得更多人通过家里的收音机便可获得亲临现场般的真切感受。音乐会主办机构或歌剧院深明,演奏者和观众同时“在场”的氛围之至关重要,因此无论主办机构还是歌剧院都在积极尝试通过现场直播的方式将音乐会打造成一场由公众参与的听觉盛宴,而不再像原先那样只为愉悦专业人士而考虑;专业级别的音乐爱好者则将兴趣转向了如何利用高端音响设备来获得最佳的听觉体验。


卡尔海因茨·施托克豪森在电子乐工作室中工作,1994年10月。 | © wikipedia.org



“耳朵里”的美丽新世界


数字化技术最大程度地移除在音乐制作、存储和播放过程中产生的杂音。然而听众对直播氛围的痴迷却并未因此打消,在这一点上,保守的古典乐迷和数字音响文化的追随者似乎并无差别。在“Live-Streaming”的热门标签下,新一代和老一代的业界巨子们纷纷重装上阵,着手打造一流品质的网络直播平台。数字专栏记者约翰尼斯·波依(Johannes Boie)谈到,“实时传输的网络直播(Livestream)与现场演出同步,且有始有终,所以它和音乐会十分相仿。”同时他还强调,网络直播是一种“独立媒介”。虚拟空间为音乐体验开启了无限可能,从社交网络、创业公司到大型音乐机构,眼下新音响时代的活跃分子们都在争相利用网络直播这一新的传媒,希望以此将音乐现场特有的氛围引入数字时代,从而确保自己在行业竞争中立于不败之地。


诸如maxdome, concert Vault, Skyroomlive, electrosound.tv. Livestream和55artsclub这样的创业公司为网络用户提供了部分免费的音乐会现场视频,但大多数直播节目仍需付费观看。相反,类似“dooop”这样的服务则利用了互联网的网络优势,音乐家可借助网络直播平台,以独立发行的方式推出个人音乐会,而无需仰赖出版社和唱片公司的垂青。但在音响技术不断进步的同时,随着大众欣赏习惯的改变,音乐也面临着沦为一种“文化快餐”的危险。人们使用劣质的便携式播放设备收听音乐的情况越来越多普遍。数字音频文件在实时传输、录制和播放方面有着极强的可操控性,音乐家头上的光环变得不再如过去那般耀眼,同时对视听文化本身也造成了一种损害。 


© wikipedia.org


当古典音乐遇上流媒体


“数字时代开创了前所未有的局面,音乐作为所有艺术中最易消逝的一种形式变得易于掌控。消费者只需支付微薄费用即可随时随地享受高品质的音乐会直播。”柏林音乐评论家弗雷德里克·汉森(Frederik Hansen)对这种突飞猛进的发展做出了如是评价。作为对上述现状的反拨,高雅音乐文化在几番犹豫之后最终也还是选择进军数字领域。科隆古泽尼希交响乐团(Günzenich-Orchester)推出了网络直播平台“Go Plus”,每一演出季为广大乐迷奉上五场免费在线音乐会,柏林爱乐更是倾力打造世界级的实时转播。该乐团为他们的 “数字音乐厅”打出了“柏林爱乐,只为您一人演奏”的宣传语,同时不忘提醒听众在收听方面有多种途径可供选择——“电视,电脑,平板,智能手机”。为实现与录音棚品质不相上下的无损音乐直播,柏林爱乐采用“高采样音频平台”,并通过显示屏上的倒计时来为下一场音乐会——如利盖蒂·捷尔吉(György Ligetis)的歌剧《末日恐怖》(Grand Macabre)——营造气氛。


柏林爱乐乐团直播页面 | © digitalconcerthall.com


高清网络直播的种种优势也在此体现出来:有助于在互联网的广阔世界里发掘新的听众群;把诸如新音乐(Neue Musik)爱好者这样原本分散各处的乐迷联结在一起;为一个并不十分景气的行业引入各种新的支付方式。年费用户可以隔空分享音乐会盛况,甚至获得和置身现场不相上下的视听体验。但是“以太”( 一种假想的电磁波的传播媒介,最初由19世纪物理学家提出)能否传递音乐会的特殊氛围?便捷的操作技术会不会使阳春白雪的高雅艺术降低身价?——不会,只要网络直播被理解为是活跃于音乐媒体领域里的一个新生事物,只要人们认识到它不会对现场体验方式构成威胁,而只是其日常形态的一种补充。事实上,即便是借助臻于完善的声音播放系统,数字音响传输所制造的虚拟氛围也无法取代音乐厅里全方位的视听体验,以及舞台和观众席之间的互动性。但网络直播也可以被理解为是现场音乐盛宴前的“开胃菜”,或是为文化落后地区提供高品质服务的一种有效方式,从这一角度来看,流媒体势必拥有前所未有的广阔前景。


原标题《网络直播:数字音乐会:虚拟的音乐氛围?》

作者:安娜·舒尔默(Anna Schürmer):文化学者,自由撰稿人,在各大纸媒及广播新闻网的音乐版块发表有大量文章,主要研究实验音乐。

翻译:史竞舟



无缘现场?

录播的方式,

一样能感受音乐会的氛围。

2018年,歌德学院将继续为大家带来

柏林爱乐乐团“数字音乐厅”系列活动。


↓↓↓


来源:柏林爱乐乐团“数字音乐厅”


2018年度“数字音乐厅”活动将以西蒙·拉特爵士为2017年11月亚洲之行选择的能够全面体现乐团水准的俄罗斯作品开启:斯特拉文斯基的《彼得鲁什卡》对于乐团的音乐色彩揉捏和力度控制都有着极高的要求,而拉赫玛尼诺夫的《第三交响曲》则需要在温暖深情中显露出蓬勃的张力。除此之外,曲目单还包括韩国作曲家陈银淑的委约新作。青年作曲家谢鑫博士为曲目做中文导赏。详情



柏林爱乐乐团演奏,西蒙·拉特指挥


曲目


伊戈尔·斯特拉文斯基:《彼得鲁什卡》(1947年修订版),36分钟

陈银淑:弓弦之舞(由柏林爱乐乐团基金会委托),13分钟

谢尔盖·拉赫玛尼诺夫:《a小调第三交响曲》作品44,43分钟


访谈

陈银淑对话托马西·伊娃-玛丽亚(德语原声,英语字幕),18分钟


青年作曲家谢鑫博士为曲目做中文导赏
时间:2018年1月13日, 14:00 – 16:30
地点:北京德国文化中心·歌德学院(中国)
合作方:柏林爱乐乐团
指挥:西蒙·拉特


免费入场



北京德国文化中心·歌德学院(中国)

地址:北京市朝阳区798艺术区创意广场



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Live-Streaming:

Digitales Konzert, virtuelle Aura?


Das Gürzenich-Orchester Köln, geleitet von François-Xavier Roth, gehört zu den Pionieren des Live-Streamings | © Matthias Baus


Sir Simon Rattle schwingt den Stock, die Kamera hält drauf und alle Welt kann daran teilhaben. Live-Streaming wird zunehmend zu einer Möglichkeit, Musik auf neuen Wegen zu vermitteln. Eine Chance für Orchester ebenso wie einzelne Künstler.


Die Musik ist eine performative Kunst: Im flüchtigen Moment der Aufführung entfalten Konzerte ihre ereignishafte Aura, deren Wandel Walter Benjamin 1935 in seinem Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit reflektierte. Rund 80 Jahre und einen Medienumbruch später erlebt die Erscheinung von Musik unter digitalen Vorzeichen einen neuerlichen Wandel: Live-Streaming entgrenzt die musikalische Aufführung von der Bühne und bringt sie in Echtzeit auf alle internetfähigen Geräte, aber: Transportiert die digital übertragene Performance auch die Aura?



Raus aus dem Saal


Die Geschichte der musikalischen Entgrenzung vom Konzertsaal beginnt Ende des 19. Jahrhunderts: Der Phonograph bündelte Speicher- und Übertragungstechnik von Klang in einem Gerät, während Telegrafie und Telefonie die drahtlose Übertragung von Musik möglich machten, wenn auch getrübt durch Störgeräusche, deren Beseitigung zum Ziel aller Tontechniker wurde. Noch weiter gingen die Pioniere der elektronischen Musik wie Karlheinz Stockhausen, der die Musik aller konkreten Bezüge und damit, nach Meinung vieler, ihrer auratischen Erscheinung beraubte. Zeitgleich begann der Aufstieg der Massenmedien, die die Live-Übertragung von Konzertereignissen breitenwirksam populär machten: Radio und Fernsehen.

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten übertrugen seit ihren Gründerzeiten Konzerte und machten sie einem breiten Publikum an den heimischen Radiogeräten zugänglich. Man wusste um die Aura der Ko-Präsenz von Interpreten und Publikum und so bemühten sich Konzertveranstalter und Opernhäuser, durch die Live-Übertragung von Großveranstaltungen öffentliche Events zu generieren – nicht zur Freude von Musikkennern, die ihr Interesse  auf möglichst ungetrübte Klangereignisse unter besten akustischen Bedingungen richteten.


Karlheinz Stockhausen im Studio für Elektronische Musik des WDR im Oktober 1994 | © wikipedia.org


Schöne neue Hörwelt


Die Digitalisierung hat die technische Produktion, Speicherung und Wiedergabe von Klang weitestgehend von Störgeräuschen bereinigt. Dennoch lebt der Glaube an die Aura von Live-Aufführungen weiter, nicht nur bei konservativen Musikfreunden, sondern auch bei den Unterstützern der digitalen Klangkultur. Unter dem Stichwort des Live-Streaming rüsten sich alte und neue Größen der Musikindustrie für eine qualitativ hochwertige Echtzeitübertragung von Musik. „Der Livestream, bei dem Geschehnisse in Echtzeit übertragen werden, ähnelt, weil er an die Gegenwart gebunden ist, Anfang und Ende hat, dem Konzert,“ sagt der Digitaljournalist Johannes Boie und präzisiert: „Aber er ist ein eigenständiges Medium.“ Von den sozialen Netzwerken, über Startups bis zu den großen Musikinstitutionen sichern sich die Akteure der neuen Klangzeit unter anderem über diese neue Vermittlung ihre Parzellen im virtuellen Land der unbegrenzten Hörmöglichkeiten, um die Aura von Live-Veranstaltungen via Stream ins digitale Zeitalter zu überführen.


Im virtuellen Raum bieten Startups wie maxdome, Concert Vault, Skyroomlive, electrosound.tv, Livestream und 55artsclub teilweise kostenlose Aufzeichnungen von Konzerten. Wer allerdings in den Genuss einer Echtzeitübertragung kommen will, muss meist zahlen. Dagegen nutzen Angebote wie „dooop“ die vernetzenden Möglichkeiten des Internets. Hier können Musiker im Stile des Self-Publishings private Konzerte als Live Stream vermarkten, ohne von Verlagen und Plattenfirmen abhängig zu sein. Diametral zu den Fortschritten der Akustik drohen die allgemeinen Hörgewohnheiten allerdings, dies in eine Nebenbei-Kultur zu verwandeln. Trotz bester Technik wird Musik zunehmend über schlechte und portable Lautsprecher gehört. In Verbindung mit der Manipulierbarkeit digitaler Sounddateien, seien sie live oder aufgenommen und abgespielt, setzt man damit die Wertschätzung der Musiker aufs Spiel – und auch die Hörkultur selbst.


© wikipedia.org


Klassik als Stream


„Die Musik als die flüchtigste aller Künste wird im digitalen Zeitalter verfügbar wie nie zuvor, als zuverlässig konserviertes Live-Ereignis, jederzeit und überall zugänglich gegen geringes Entgelt“, resümiert der Berliner Musikkritiker Frederik Hansen diese rasante Entwicklung. Als Gegengewicht dazu hat mit einiger Verzögerung auch die musikalische Hochkultur das digitale Feld bezogen. Bietet das Kölner Gürzenich-Orchester mit der Initiative Go Plus pro Saison fünf Konzerte im Livestream „ohne Eintrittskarte“ an, setzen die Berliner Philharmoniker auch in Sachen Echtzeitübertragung auf Weltklasse. „Hier spielen wir nur für Sie“ bewirbt das Orchester seine Digital Concert Hall und benennt die Vielfalt der Empfangsmöglichkeiten für das private Gastspiel: „Auf dem Fernseher, Computer, Tablet oder Smartphone.“ Für eine verlustfreie Übertragung in Studio-Qualität bemüht das Orchester eine „High-Resolution-Audio-Plattform“ und erzeugt Spannung durch eine rote Uhr, die rückwärts zum nächsten Live-Event zählt, wie etwa György Ligetis Grand Macabre.


Live-Übertragung von Berliner Philharmoniker | © digitalconcerthall.com


Hier zeigt sich eine Chance des Live-Streamings in hoher Qualität: Es erlaubt die Suche nach neuen Hörerschichten in den Weiten des Netzes, verbindet verstreute Gemeinden wie die Liebhaber Neuer Musik und generiert der angeschlagenen Branche neue Möglichkeiten der Monetarisierung. So kann man etwa für einen jährlich Obulus nahezu unmittelbar Zeuge großer Konzertereignisse werden. Aber kann der Äther die Aura des Besonderen transportieren und stört die Verfügbarkeit nicht den Glanz der Exklusivität? Nicht, solange der Live-Stream als neuer Akteur auf dem Feld musikalischer Medien verstanden wird, der das Live-Erleben nicht bedroht, sondern im Alltag ergänzt. Denn selbst bei einer perfektionierten Klangwiedergabe kann die virtuelle Aura der digitalen Klangübertragung nicht die multisinnlichen Erfahrungen des Konzertsaals und die performative Interaktion zwischen Bühne und Zuschauerraum ersetzen. Versteht man Streams aber als Appetizer für den realen Genuss vor Ort oder auch als Möglichkeit, in kulturschwachen Regionen an hochqualitative Angebote zu kommen, bieten sie viele Perspektiven unabhängig von bisherigen Strukturen.


Autorin: Anna Schürmer forscht und publiziert als Kulturwissenschaftlerin und Musikjournalistin in diversen Print- und Funkmedien mit besonderem Fokus auf experimentelle Musik.


Copyright: Text: Goethe-Institut, Anna Schürmer.



Quelle: Digital Concert Hall, Berliner Philharmoniker


 2018 setzt das Goethe-Institut China die Veranstaltungsreihe „Digital Concert Hall“ der Berliner Philharmoniker fort. In unregelmäßigen Abständen laden wir Sie ein, musikalische Höhepunkte aus dem Konzertarchiv der Berliner Philharmoniker in bester Qualität und mit Einführungen durch chinesische Komponisten und Musikwissenschaftler zu genießen.

 

Den Auftakt bildet das von Sir Simon Rattle im November 2017 dirigierte russische Programm für die Tour der Berliner Philharmoniker nach Asien. Dieses Programm unterstreicht die unterschiedlichsten Qualitäten des Orchesters. So erfordert Igor Strawinskys „Petruschka“ intensive Farben und komprimierte Energie, während in Rachmaninows Dritter Symphonie Wärme und weiter Atem zählen. Dazu gibt es ein neues Werk der koreanischen Komponistin Unsuk Chin. Mehr



Programm

Igor Strawinsky: Petruschka (revidierte Fassung von 1947) (36 Min.)

Unsuk Chin: Chorós Chordón (Auftragswerk der Stiftung Berliner Philharmoniker) (13 Min.)

Sergej Rachmaninow: Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 44  (43 Min.)


Interview

Unsuk Chin im Gespräch mit Eva-Maria Tomasi (Deutsch mit englischen Untertiteln) (18 Min.)


Mit einer Einführung durch den Komponisten Xie Xin in chinesischer Sprache

Zeit: 13.01.2017, 14:00 – 16:30

Ort: Goethe-Institut China

Partner: Berliner Philharmoniker

Dirigent: Simon Rattle


Eintritt frei



Goethe-Institut China
Adresse: Originality Square, 798 Art District, No. 2 Jiuxianqiao Lu, Chaoyang District


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