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还在慕尼黑的酒吧里聊足球?这次我们来聊聊人工智能吧 | 城市故事

托马斯·朗 北京德国文化中心歌德学院
2024-09-02

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马蒂亚斯·希尔特(Matthias Hirth) | 图片:私人提供


马蒂亚斯·希尔特不仅是书写当代的作家,还是慕尼黑为数不多的一家特色酒吧——“挚爱”的酒保和经营者之一,是这座财富之城亚文化的拥趸和号召人。


今晚挚爱(Favorit)酒吧早在开张前一小时就为我打开大门。确切地说,马蒂亚斯·希尔特(Matthias Hirth)听到我的敲门声后便打开玻璃门,随后玻璃门又被关上了。等到九点之后,第一批客人鱼贯而来,DJ准备就绪,我们的对话将可能随时被打断。一周有三天时间,希尔特本人会在吧台后打啤酒、切黄瓜或柠檬做长饮,当然就别想在震耳的喧闹声中获得片刻安宁。


大红的油毛毡主导了酒吧的内部设计,除了吧台和DJ控制台,室内的物体皆呈巨型波浪状,高度各有不同,客人可以随意入座,或者将饮料、外套随意摆放。一目了然的墙面散发着旧年的气息,相信没有一个泥水匠能把这墙修好。希尔特也有不少准备,酒品和饮品有足够的储备供应,酒吧的营运才好顺利。希尔特给我打了一杯淡啤,我们坐在窗边的长条板凳上,窗帘遮挡了我们的视线,只能看到外面经过路人的模糊影子。他在酒吧工作接近十七年,这里让他接地气,他这么跟我说。“在这里你需要跟各种各样的人打交道。”


挚爱酒吧是夜间场所,通常在凌晨三点打烊。它也是这座城市有活力的文化场所。除了DJ演出,你还可以体验读书会、讲座和讨论。近日以“人工智能”为主题的一系列活动令酒吧蓬荜生辉,之前这里办过慕尼黑“单一文化”之夜。希尔特解释,这是一场自我防御。慕尼黑是一座昂贵的城市,城市愈趋中产化,独立戏院乃至艺术家、音乐家和作家正不断面临被边缘化的危机。文化在慕尼黑遭到“效益标准”的责难。因此,为那些不属于慕尼黑“官方”文化产业的人群创造发声的机会便越来越重要。


慕尼黑的夜生活 | © wikipedia.org


除了高昂的生活成本,眼前这位作家更描述这座城市地理上的劣势:“慕尼黑如此声名狼藉,到柏林的人都愧于承认自己是来自慕尼黑。”“单一文化”系列活动的确吸引了各个圈子的人,也至少使得人们 “突然更加尊重,且不再那么自上而下地看待”亚文化。


希尔特的书也是由当下出发。2007年出版《愉悦——一位人工智能的成长小说》(暂译,Angenehm. Erziehungsroman einer künstlichen Intelligenz)。这个故事的出发点肩负着如此使命:作家应该为其作品获得更高的酬劳。故事唯一的预设是:“向他者描述人类。”正如这部作品所表现的,借助素材塑造一种被称作KIND(Key Intentional Net Debutant)的人工智能意识。“如果人们想构造一种人造的意识,那么我们应该先仔细看看自己的感知方式。身体与精神如何协作,情感是什么,精神究竟指什么……”十年前,人工智能这个概念对某些人来说还那么微不足道,如今它已是信息科技发展领域被探讨最多的话题。挚爱酒吧举办的“人工智能”系列活动引起了人们广泛的关注。


《愉悦——一位人工智能的成长小说》 | © amazon.de


《水獭》(Lutra Lutra)是他在2016年出版的最新小说,小说讲述九十年代末,一个叫弗莱克的年轻人决定远离市民生活,转向同性恋和派对成瘾的生活状态。这部小说的主题是跨越界限。“写完《愉悦——一位人工智能的成长小说》之后,我感到有某些题材没有涉及到。” 首先是“性”,实际上是“放纵”,是超越“我们一直以来的样子,比如我们喝得烂醉如泥或者我们背着伞包跳伞。”希尔特认为,这不仅仅是刺激,而是“从一切中解脱,去掉人成长过程中的条件,剔出所有社会性的特质,从所有压制和束缚中解脱出来。”为了到达这些,人们必须毁灭自身的一些东西、粗暴地打破适用于一切的规则。对于弗莱克来说,他的内心总有一种去做真正的恶的想法。在《水獭》这部小说中,作者有意识地模仿了陀思妥耶夫斯基的伟大作品《罪与罚》。


© amazon.de


谈到对时间的设定,马蒂亚斯·希尔特先说,倒叙的方式其实是偶然为之,这样便不必关注当下的现实。但他同时也谈到过去二十年间我们的社会经历了怎样的巨变。九十年代互联网站市场的兴起与危机、9·11事件、信息化和新自由主义都在无形中塑造恐慌。他认为,可以进行弗莱克那样自我实验的自由空间不复存在。“没人会把时间放在这上面。”甚至在约会网站上认识之后也不一定非要本人见面。


希尔特的《愉悦——一位人工智能的成长小说》曾被《南德意志报》形容为是一部“科学小说”。鉴于他目前的作品中也有大段议论的段落,我问他怎么看待那个标签。希尔特说,他总是想尽可能完全了解一切他所写的东西。有些人认为这是科学领域才需要解决的问题。“但我不想在写作时禁锢思想,我想尽可能地涵盖一切。”


挚爱酒吧今晚感受不到任何恐慌气氛。DJ “眨眼人”先放上了节奏轻缓的曲子。第一批客人早就沉浸在酒吧的氛围。不到200米是慕尼黑的中心步行区,到玛丽恩广场差不多也就500米。慕尼黑老城混杂着气质迥异的商铺、办公室和奢华住宅,街道时而拥挤时而寂静无声,却能够吸引各种各样的客人。然而晚上八点商店关门,办公室早已人去楼空,另一群人又刚刚到来——这些年轻人涌入口耳相传的酒吧或夜店、和“派对香蕉大街上”(Feierbanane),或者还有热衷于挚爱酒吧的艺术家和文化人士。希尔特说,这里的环境,以及年轻人的对话——这是了解他们的烦恼和娱乐的方式,对于他的写作都有影响。“我能够洞察人们的想法。”相比之下,慕尼黑作为一座城市,对他来说,文学价值并不高。


马蒂亚斯·希尔特目前正在创作一部科幻小说。他没有透露过多。小说将与全球气候变暖有关,或者说,“在自然中生存”相关。对他来说,作品中对于感伤的情境留有空间总是极为重要的。对于文学在当下的效用,他持怀疑态度,阅读的价值已然改变。文学会影响我们的未来吗?“我期待着一场严重的电力故障,”马蒂亚斯·希尔特说,“然后一切能够重新苏醒过来”。不过他自己已经习惯了进行诸如写作这种荒谬的事情。而“我得继续下去,对,我会这么做的。”


原标题:《城市故事:慕尼黑 -“我不想在写作时禁锢思想”》

作者托马斯•朗(Thomas Lang)是一位作家。他曾在美茵河畔的法兰克福学习德国近代文学,从1997年开始他一直生活在慕尼黑。对于他来说慕尼黑不仅是一座浮华的名利之城:这个城市更像一杯烈性的龙舌兰酒——只有看到里面的虫子,才知道酒的好坏。朗的最新小说《总是回家》在2016年由柏林出版社出版了。

翻译: 袁斯乔
版权: 歌德学院(中国)




人工智能的未来如何?
希尔特眼中人工智能的“成长”如何实现?
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Stadtgeschichte: München

„Ich will mir beim Schreiben das Denken nicht verbieten lassen“


Matthias Hirth | Foto: Privat


Matthias Hirth ist nicht nur Schriftsteller mit sehr gegenwärtigen Themen, sondern auch Barkeeper und Mitbetreiber des „Favorit“, einer der wenigen Münchener Szene-Bars, Fan und Förderer der Subkultur in der reichen Stadt.

An diesem Abend öffnet die Favorit Bar für mich eine Stunde früher. Genau gesagt sperrt Matthias Hirth auf mein Klopfen die Glastür auf und schließt sie gleich hinter mir wieder ab. Wenn ab 21 Uhr die ersten Gäste eintrudeln, der Platten-Jockey auflegt, wird ein Gespräch nur noch mit vielen Unterbrechungen möglich sein. Denn Hirth steht hier dreimal die Woche selbst hinter der Theke, zapft Bier, schneidet Gurke oder Limone für Longdrinks und lässt sich auch vom größten Trubel in keiner Weise aus der Ruhe bringen.


Rotes Linoleum dominiert das Interieur, das außer der Theke und dem DJ-Pult aus einer Reihe unterschiedlich hoher wellenartiger Objekte besteht, auf denen die Gäste wahlweise sitzen oder ihre Getränke oder Jacken platzieren können. Die Wände sind nackt und vom Aushauch der Jahrzehnte imprägniert, diese Wände würde kein Stuckateur hinbekommen. Hirth macht noch ein paar Handgriffe, Spirituosen und Gläser müssen in ausreichender Zahl zur Hand sein, damit der Laden später reibungslos läuft. Er zapft mir ein Helles, wir setzen uns auf die breite Fensterbank, abgeschirmt von einer Bürogardine, durch deren Streifen man die Schemen der draußen vorbeigehenden Menschen sieht. Er arbeitet hier seit fast siebzehn Jahren, das erde ihn, sagt er mir. „Man muss da mit unterschiedlichen Leuten zurechtkommen.“


Die Favorit Bar ist ein Nachtort, meistens hat sie bis drei Uhr früh geöffnet. Sie ist auch ein lebendiger Kulturort in der Stadt. Nicht nur DJ-Sets, sondern Lesungen, Vorträge und Diskussionen kann man hier erleben. Derzeit beleuchtet eine Reihe von Veranstaltungen das Thema „Künstliche Intelligenz“, davor gab es Abende zur „Monokultur“ Münchens. Dabei, erklärt mir Hirth, ging es um Notwehr. Die freie Theaterszene Münchens, aber auch Künstler, Musiker und Autoren seien in der teuren, durchgentrifizierten Stadt ständig in Gefahr, abgedrängt zu werden. Kultur werde in München gern Effizienzkriterien unterworfen. Umso wichtiger ist es, den Leuten, die nicht Bestandteil des offiziellen Münchener Kulturbetriebs sind, Gehör zu verschaffen.


Nachtclub in München | © wikipedia.org


Einen weiteren Standortnachteil neben den hohen Lebenshaltungskosten in der Stadt beschreibt der Autor so: „Der Ruf Münchens ist grottenschlecht, da schämt man sich, wenn man in Berlin erzählt, dass man aus München kommt.“ Die Reihe „Monokultur“ hat recht weite Kreise gezogen und mindestens dazu geführt, dass man „plötzlich sehr viel respektvoller und weniger von oben herab“ mit der Subkultur umgehe.


Auch mit seinen Büchern ist Hirth immer nah an der Gegenwart. 2007 erschien Angenehm. Erziehungsroman einer künstlichen Intelligenz. Die Geschichte nimmt ihren Ausgang bei einem Auftrag: Ein Schriftsteller soll gegen hohe Honorare Geschichten schreiben. Einzige Vorgabe ist: „Erklären Sie jemandem den Menschen, der den Menschen nicht kennt.“ Wie sich zeigt, soll anhand dieses Materials die Erlebnisfähigkeit einer „KIND“ (Key Intentional Net Debutant) genannten künstlichen Intelligenz geformt werden. „Wenn man ein künstliches Bewusstsein konstruieren will, muss man sich zuerst die eigene Wahrnehmung anschauen. Wie spielen Körper und Geist zusammen, was ist eine Emotion, was soll Geist überhaupt sein ...“ Vor zehn Jahren kam KI manchem noch wie ein Orchideenthema vor, heute gehört es zu den meistdiskutierten Aspekten der digitalen Entwicklung. Die Reihe zur KI in der Favorit Bar stößt auf reges Interesse.


Angenehm. Erziehungsroman einer künstlichen Intelligenz | © amazon.de


Lutra Lutra, der 2016 erschienene jüngste Roman des Münchener Autors, handelt dagegen von einem jungen Mann, Fleck genannt, der sich entscheidet, aus dem bürgerlichen Leben aus- und die schwule, partysüchtige Szene der Endneunziger einzusteigen. Dieser Roman widmet sich der Überschreitung von Grenzen. „Nach Angenehm hatte ich das Gefühl, ich hätte einen ganz bestimmten Punkt nicht abgedeckt.“ Dieser Punkt war zunächst die Sexualität, im Grunde aber der Exzess, das Überschreiten als solches, „wie wir es immer machen, etwa wenn wir uns betrinken oder mit dem Fallschirm abspringen.“ Hirth meint, dass es dabei weniger um den Kick gehe, sondern um die „Loslösung von allem, die Dekonditionierung der eigentlichen Menschwerdung, all das Gesellschaftliche abzustreifen, loszuwerden, was einen bedrängt und einengt.“ Um dahin zu gelangen, müsse man etwas in sich zerstören, gewaltsam Regeln brechen, die für alle gälten. Für Fleck geht es immer stärker darum, etwas wirklich Böses zu tun. Darin ähnelt Lutra Lutra gewollt dem großen Dostojewski-Roman Verbrechen und Strafe.


Lutra Lutra | © amazon.de


Auf die zeitliche Situierung angesprochen, sagt Matthias Hirth mir zunächst, dass es Zufall sei, eine Rückdatierung, um nicht beim Schreiben der außerliterarischen Gegenwart hinterherlaufen zu müssen. Aber er spricht auch davon, wie sich unser Leben in den letzten zwanzig Jahren verändert hat. Der Hype und die Krise am Neuen Markt, der elfte September, die Digitalisierung und der Neoliberalismus haben ein schleichendes Klima der Angst geschaffen. Der Freiraum für ein flecksches Selbstexperiment sei geschwunden. „Niemand hat mehr Zeit für so etwas.“ Auch sei das „analoge Weggehen“ durch die Datingportale nicht mehr alternativlos.


Hirths Buch Angenehm wurde in der Süddeutschen Zeitung einmal als „Wissenschaftsroman“ bezeichnet. Da es auch in seinem aktuellen Buch längere zum Essay neigende Passagen gibt, frage ich ihn, wie er zu jenem Label stehe. Er wolle eben immer alles möglichst komplett verstehen, worüber er schreibe, antwortet mir Hirth. Manche Leute meinten, das sei Aufgabe der Wissenschaft. „Aber ich will mir beim Schreiben nicht das Denken verbieten lassen, ich möchte es möglichst universell haben.“


In der Favorit Bar ist an diesem Abend vom gesellschaftlichen Klima der Angst nichts zu spüren. DJ Zwinkelman legt zunächst ruhige Songwriter-Stücke auf. Die ersten Gäste verziehen sich in die Tiefe der Bar. Keine 200 Meter entfernt liegt Münchens zentrale Fußgängerzone, bis zum Marienplatz dürften es gerade mal 500 Meter sein. Die sehr heterogene Mischung aus Kommerz, Büros und sehr teuren Wohnungen in der Altstadt, der Wechsel von vollgestopften mit beinah leblosen Straßen in der Münchener Altstadt, müsste eigentlich ein ganz anderes Publikum herbringen. Allerdings schließen die Läden abends um acht, die Büros haben sich längst geleert, und eine andere Klientel übernimmt – junges Partypublikum, das auf der so genannten „Feierbanane“ die vielen angesagten Bars und Clubs entert, oder eben jene Künstler und Szene-Leute, die sich im Favorit finden. Diese Umgebung und die Gespräche mit jungen Leuten, zu wissen, was sie umtreibt und wie sie sich unterhalten, habe Einfluss auf sein Schreiben, sagt Hirth. „Ich kann den Leuten ganz gut aufs Maul schauen.“ München als Stadt dagegen findet er nicht literaturwürdig.


Zur Zeit schreibt Matthias Hirth an einem Science Fiction Roman. Über den verrät er nicht viel. Er wird etwas mit den globalen Klimaveränderungen zu tun haben oder „eigentlich dem Leben in der Natur“. Wichtig sei ihm wie immer, dass darin auch Platz sei für die eigene gefühlsmäßige Situation. Der Wirksamkeit von Literatur in der heutigen Zeit steht er skeptisch gegenüber, der Stellenwert des Lesens habe sich spürbar verändert. Wird die Literatur unsere Zukunft beeinflussen? „Ich wünsche mir einen großen Stromausfall“, meint Matthias Hirth, „dann kann das wieder kommen.“ Aber er habe sich daran gewöhnt, so etwas Absurdes wie Schreiben zu tun. „Ich muss da konsequent bleiben und ja, das mache ich auch.


Autor: Thomas Lang ist Schriftsteller. Er hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert und lebt seit 1997 in München. Für ihn ist München mehr als Schicki und Bussi: eine Stadt wie ein Tequila - man muss den Wurm darin ansehen, um sagen zu können, was sie taugt. Langs neuer Roman Immer nach Hause (Berlin Verlag) ist soeben erschienen.

Copyright: Goethe-Institut China



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