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Uraufführung „I AM 60“ - ein dokumentarisches Tanzprojekt

歌德学院 北京德国文化中心歌德学院
2024-09-02

Trailer „I AM 60“


Am 27. August 2021 feiert „I AM 60“, die neuste Arbeit, der Choreografin und Tänzerin Wen Hui, ihre Weltpremiere im E-Werk beim Kunstfest Weimar (Wiederholung am 28. August). „I AM 60“ ist ein Projekt des Living Dance Studios in Koproduktion mit dem Goethe-Institut, dem Théâtre de la Ville-Paris und dem Festival d'automne à Paris. Das einzigartige Werk kombiniert Bilder von Frauenfiguren aus dem frühen chinesischen Kino mit Wen Huis persönlichen Erfahrungen, und greift die aufkommende feministische Bewegung im heutigen China auf, die in den letzten Jahren mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert war. Das Stück erforscht das Erwachen eines feministischen Selbstbewusstseins und die Veränderung der Stellung der Frauen in der chinesischen Gesellschaft.
 
Aus Anlass ihres 60. Geburtstags reflektiert Wen Hui ihre Lebenserfahrungen als Frau und Künstlerin und untersucht das Körpergedächtnis von Frauen verschiedener Generationen. Ausgehend von den Geschichten der Frauen ihrer Familie stellt sie die Frage, welchen Stellenwert Frauen in der Familie in einer patriarchalischen Gesellschaft haben. Gleichzeitig blickt sie auf einige der berührendsten und modernsten Frauenfiguren im frühen chinesischen Kino zurück und spürt der historischen Entwicklung des Feminismus in China nach. Diese Filme wurden von den damaligen Ideen der „Neuen Frau“ stark geprägt. Sie kritisieren das konfuzianisch-patriarchalische System und die damit verbundenen konservativen Werte, thematisierten die Genderpolitik und traten für bessere Bildungschancen und gleiche Rechte für Frauen ein. Darüber hinaus berührt „I am sixty“ die aufkommende feministische Bewegung des heutigen China, und reflektiert die Realität der Situation der Frauen in der Gesellschaft.


Die Präsentation dieser Arbeit führt den Stil des Living Dance Studios fort: eine Verschmelzung aus Dokumentarischem und Körperlichem. Gezeigt wird ein multimediales Tanzstück, das ihren Körper in den Kontext von Film- und Tonausschnitten stellt, mit Textprojektionen, Rezitationen und Dialog mit dem Publikum.

Nach intensiven Recherche- und Probenphasen in Frankreich und China wird dieses Solo beim Kunstfest Weimar zur Uraufführung kommen. Gleichzeitig wird Wen Hui als eine der drei Preisträger*innen der Goethe-Medaille am 28. August, dem Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes, an der Festveranstaltung der Goethe-Medaille 2021 in der Anna Amalia Bibliothek teilnehmen. Die Preisverleihung wird dort in der Anwesenheit der Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz stattfinden. Mit der Goethe-Medaille, einem offiziellen Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland, ehrt das Goethe-Institut Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben.


IMPRESSIONEN











Foto: Li Yinjun, © Goethe-Institut China



PROGRAMM

I AM 60 - Ein dokumentarisches Tanzprojekt von und mit Wen Hui
Weltpremiere: 27.08.2021, 19 Uhr
Zweite Aufführung: 28.08.2021, 16 Uhr
Ort: E-Werk Weimar (Am Kirschberg 4, 99423 Weimar)
Sprache: Chinesisch mit deutschen Übertiteln
Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf „Read more“.

Live-Übertragung des digitalen Festaktes Goethe-Medaille
mit anschließender Preisübergabe an Wen Hui durch Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, und Podiumsdiskussion mit Rolf C. Hemke, Leiter des Kunstfests Weimar
Zeit: 28.08.2021, 11 Uhr
Ort: Studienzentrum der Anna Amalia Bibliothek
(Platz der Demokratie 1, 99423 Weimar)

www.goethe.de/goethe-medaille





BESETZUNG

Choreographin / Tänzerin / Bühnekonzept: WEN Hui
Dramaturgie / Beratung: ZHANG Zhen
Interviews: WEN Hui, ZHAO Xinxin, ZOU Xueping
Videoproduktion: Remi CREPEAU, ZOU Xueping
Musikalische Leitung: Da Ke
Musik von: Da Ke, Patti Smith, Renata Rosa, DakhaBrakha, MULIANGWENWANG
Lichttechnik: Romain de LAGARDE, CHEN Shiyue
Probenassistenz: PAN Xiaonan
Technische Leitung: JIA Nannan
Bühnenmeister: ZHENG Fuming
Technik: LI Yuyao
Produktionsassistenz: ZOU Xueping
Deutsche Übersetzung: Peggy KAMES
Französische Übersetzung: Estelle ZHENG
Produktion: Living Dance Studio, Goethe-Institut, Théâtre de la Ville de Paris, Festival d'automne à Paris
Danksagung: Deutsche Botschaft Peking, die Französische Botschaft in Peking, YANG Ying, SHAO Yixue, ZHOU Jie, WU Shao’en, YANG Qing, LIU Siyu


© Richy Wong
Wen Hui, geboren 1960 in Yunnan, ist eine Tänzerin, Choreografin, Dokumentarfilmerin und Installationskünstlerin aus China. Ursprünglich ausgebildet als Volkstänzerin, besuchte sie von 1985 bis 1989 die Abteilung für Choreografie der Pekinger Tanzakademie und war dann Choreografin im Orientalischen Lied- und Tanzensemble Chinas (Dongfang gewutuan). In den 90er Jahren studierte sie modernen Tanz in den USA und Europa, darunter auch an der Folkwang-Hochschule Essen und bei der Tanzkompanie von Pina Bausch in Wuppertal. 1994 gründete Wen Hui gemeinsam mit dem Filmemacher Wu Wenguang Chinas erste unabhängige Tanztheatergruppe, das Living Dance Studio.

Tanztheater ist ihr Mittel, gesellschaftlich zu intervenieren. In „Report on Giving Birth“ (1999) wird der Körper als Strategie des Widerstands genutzt, um die Komplexität des Frauseins im kulturellen und alltäglichen Kontext der Zeit darzustellen. Mit „Report on Body“ (2004) gewann sie mit ihrem Team den ZKB-Preis des Zürcher Theater Spektakels. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts produzierte das Living Dance Studio 2015 das Stück „Red“, eine Reflexion über die Modelloper als politisches Kultursymbol und Teil des kollektiven Bewusstseins während der chinesischen Kulturrevolution.

Wen Hui nahm an zahlreichen unabhängigen chinesischen und internationalen Festivals teil, darunter der 56. Biennale Venedig (2015) und der Guangzhou Image Triennal (2021). 2019 fand die Doppelausstellung „Yvonne Rainer and Wen Hui: Dance Only Exists When It it Performed“ im Pekinger Inside-Out Museum statt. 2021 ehrt das Goethe-Institut Wen Hui zusammen mit dem japanischen Komponisten Toshio Hosokawa und der kamerunischen Sozialökonomin Princess Marilyn Douala Manga Bell mit den Goethe-Medaille. Wen Hui lebt und arbeitet in Peking.
 


© privat

Zhang Zhen ist Lyrikerin und Filmwissenschaftlerin und Gründungsdirektorin der Asian Film & Media Initiative am Department of Film Studies der School of the Arts, New York University. Zu ihren Büchern gehören „A Voluptuous History of the Screen: Urban Culture and Shanghai Cinema 1896-1937“,„ The Urban Generation - Chinese Cinema and Society at the Turn of the Century“ und „DV Making China - Digital Subjects and Social Change after Independent Cinema“. Ihr neuestes Buch, „Women Directors in Chinese Cinema Breaking the Waves“, wird bei der Amsterdam University Press erscheinen.


THE LIVING DANCE STUDIO


Das in Peking ansässige Living Dance Studio ist eine unabhängige, gemeinnützige zeitgenössische Tanztheatergruppe, die 1994 von der Tänzerin und Choreografin Wen Hui und dem Dokumentarfilmer Wu Wenguang gegründet wurde. Um Erzählungen und Erfahrungen sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit der Gesellschaft Chinas zu re/präsentieren, setzt sich das Living Dance Studio für eine offene Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus verschiedenen Medien und Disziplinen ein und engagiert sich für die Integration von Tanz, Theater und interdisziplinären Ausdrucksformen.

Die Arbeiten des Living Dance Studio haben sich insbesondere mit Archivrecherchen, Körpererinnerungen und alternativen historischen Erzählungen beschäftigt. Bereits 2008 hatte das Living Dance Studio eine achtstündige Multimedia-Performance, „Memory“, inszeniert, die Alltag und Ritual, materielle Kultur und historische Ereignisse während der Kulturrevolution anhand der Erinnerungen einer Gruppe von Intellektuellen, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, untersuchte. In dem Bestreben, die Praxis des sozialen Erinnerns und der alternativen historischen Rekonstruktion fortzusetzen, starteten das Living Dance Studio und die Caochangdi Workstation 2010 das „Minjian Memory Project“, ein Projekt, das die bäuerlichen Überlebenden des Großen Sprungs nach vorn (1959–1961) in Formen des Erinnerns einbezieht. Seitdem hat das Living Dance Studio weitere Performances und Dokumentarfilme in Zusammenarbeit mit dem „Minjian Memory Project“ geschaffen.

Seit 2004 hat das Living Dance Studio auch eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen und kreativen Aktivitäten sowohl in der Caochangdi Workstation als auch an anderen Veranstaltungsorten kuratiert und organisiert, darunter das jährliche internationale Tanzfestival „Crossing“ in Peking, das Young Choreographers’ Project, das European Artists Exchange Program usw. Das Living Dance Studio hat über 30 Länder und 70 Städte auf der ganzen Welt besucht und seine Arbeiten auf einer Reihe von nationalen und internationalen Festivals präsentiert. 2004 wurde ihr Stück „Report on Body“ mit dem ZKB-Förderpreis des Zürcher Theater Spektakels ausgezeichnet.




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