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世界掌握在她们手中? | Feminismus weltweit

杰西卡·策勒 北京德国文化中心歌德学院 2023-11-03

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女性影展本周四即将开始,

片单及具体信息详见后文~


为女性权利走上街头 | 照片:© Jen Grantham/iStock


是否存在所谓的全球女性主义?在世界不同地区,关于女性的话题又有哪些?几代女性社会活动家之间有着怎样的关系?就这些问题,我们访问了意大利裔美国哲学家西尔维娅•费得里奇(Silvia Federici)。


***


费得里奇女士,2017年,你庆祝75岁生日。你觉得与年轻的女性主义者交流有困难吗?


完全没有!在我认识的人中,大多数都是年轻的女性社会活动家。我相信这是由于目前正在掀起一场新的女性主义运动,而且是全球性的。世界掌握在她们的手中,置身这些女性当中,我感到高兴。


新的女性主义只是相对年轻,疑惑与20世纪七、八十年代你曾经活跃的的女性运动有所区别? 


女性社会活动家当然取得了进步。举个例子:我们当时以“家务劳动有偿化”为发端。时至今日如今不会有人幻想通过有偿家务来解放女性了。因为大多数女性虽然外出工作,但是工作并不稳定,为了谋生经常要打两三份工。此外,年轻的女性主义者不再把大部分希望放在政府部门,期待他们推动社会变革。

2017年美国十几万女性在“华盛顿女性大游行”中走上街头。您对此有何看法?


不只是女性主义者,这一天还有许多其他社会人士在场,既有女性也有男性。大家要表达对唐纳德·特朗普及其性别歧视态度的愤怒,这与游行活动的规模有莫大关系。并且,他们对新政府可能再次禁止堕胎表示忧虑。


2017年1月在美国华盛顿举行的女性大游行。| wikipedia.org


2017年1月在法国巴黎举行的女性大游行。| wikipedia.org


游行是为了捍卫现存的制度吗?


除了在组建家庭方面有自行选择的权力外,美国女性在很多方面其实没有取得太大成果,更不足以说捍卫了。最新的数据显示,工人阶层的女性生活质量明显下降。根据统计,她们的寿命会比母亲一辈要短五年。社会上为此也掀起轩然大波,“女性大游行”明确指出了这一点。


“对女性施加的暴力日益增加”


“如今在其他地区也经常有女性主义示威游行,比如在拉丁美洲。他们的口号是‘Ni una menos’——德语意思是‘一个也不能少!’。”是针对杀害女性和男权文化提出抗议。


这的确让人振奋。“一个也不能少” 是2017年国际妇女节的主题,由阿根廷女性提出。当天阿根廷开展全国妇女罢工,背后有大型工会的支持。我不久前在纽约约见三位阿根廷社会活动家,她们向我展示布宜诺斯艾利斯集会的片段。我感动得几乎落泪。


只有拉美在探讨女性谋杀以及对此展开的反抗吗?


当然不是。此类暴力案件的暴力及发生频率在全世界都有上升。印度和某些非洲国家有针对女性的合法猎巫行为。加拿大乡村地区曾出现连环谋杀。意大利前几年出台了专门针对谋杀女性的法律。这已经很可观了。我小时候在意大利,发生了这种事大家要讨论好几个月,因为太不寻常了。而现在,几乎每天都有女性被杀害。

暴力行为抬头,你认为原因有哪些?


杀害女性总是与社会发展密切相连。谋杀行为意图让人害怕,产生恐惧。具体原因各不相同。例如在拉丁美洲,女性谋杀常常发生在以剥削原材料图利的大型工程选址。在地方群众的抗议中,女性往往冲到最前线。她们要是被杀,即可说明社会抗争是徒劳的。我是一个由不同国家组成的国际女性主义者网络社区的成员。我们共同肩负着世界发展的责任,研究针对女性的暴力行为的原因。


西尔维娅•费得里奇(Silvia Federici),1942年生于巴马(Parma),科学家、社会活动家。这位荣休政治哲学与女性研究教授生活在纽约,就马克思主义和女性主义理论及“公共财富”(Commons)概念著文发表。


原标题:《全球女性主义:令人振奋》

作者:访谈由杰西卡·策勒(Jessica Zeller)撰写。她是柏林的自由记者,定期发表女性主义理论与实践方面的文章与广播报道。

翻译: 肖霄
版权: 歌德学院在线编辑部




在世界不同地区,关于女性的话题又有哪些?

关于女性主义,电影可以告诉我们更多


9月21日和22日,歌德学院798空间将展映六部呈现女性生活及女性相关主题的影片,我们得以在影片中去探讨女权主义的发展、女性成就、对于女性的暴力和歧视以及性别。从去公海堕胎、变性人、拉拉之爱,到撸狼的女孩儿,几部影片绝对带给你全新看待女人——看待人类的视角。



相关活动:

中国国际女性影展——女性主题电影放映


合作伙伴:中国国际女性影展

时间:2017年9月21日至22日
地点:
北京德国文化中心·歌德学院(中国)
免费入场

详情



- 放映安排 -


9月21日



“浪之女”号游艇 (VESSEL)

放映时间:2017年9月21日,15:00

语言: 英语,中文字幕


钦达斯(TCHINDAS)

放映时间:2017年9月21日,17:00

语言:克里奥尔语,中英文字幕


巴拉什(BARASH)

放映时间:2017年9月21日,20:00

语言:希伯来语 / 阿拉伯语,中文字幕



9月22日


应召女郎(CALL GIRL)

放映时间:2017年9月22日,15:00

语言:瑞典语,中文字幕


“狡猾的女人们”电影节——

奥地利动画短片 (TRICKY WOMEN)

《跟着你》(FOLLOW YOU),导演:Katharina Petsche

放映时间:2017年9月22日,17:00

语言:德语原声,中文字幕


狂野(WILD)

放映时间:2017年9月22日,20:00

语言: 德语,中文字幕


北京德国文化中心·歌德学院(中国)

地址:北京市朝阳区798艺术区创意广场


DE


Feminismus weltweit:

„Beeindruckende Mobilisierung“


Für Frauenrechte auf der Straße | Foto: © Jen Grantham/iStock


Gibt es so etwas wie einen globalen Feminismus? Welche Themen bewegen Frauen in unterschiedlichen Weltgegenden? Und wie ist das Verhältnis zwischen Aktivistinnen verschiedener Generationen? Ein Interview mit der italienisch-amerikanischen Philosophin Silvia Federici.


Frau Federici, Sie haben 2017 ihren 75. Geburtstag gefeiert. Ist es für Sie schwierig, mit jüngeren Feministinnen ins Gespräch zu kommen?

 
Ganz im Gegenteil! Die meisten Menschen, die ich heutzutage kennenlerne, sind jüngere Aktivistinnen. Ich glaube, das liegt daran, dass es eine neue feministische Bewegung gibt, und zwar weltweit. Es ist für mich eine große Freude, von diesen Frauen umgeben zu sein, denn die Welt liegt in ihren Händen.


Ist dieser neue Feminismus einfach nur jünger oder auch anders als die Frauenbewegungen der 1970er- und 1980er-Jahre, bei denen Sie bereits aktiv waren?

 
Die Aktivistinnen haben natürlich dazugelernt. Um ein Beispiel zu nennen: Wir sind damals für den „Lohn für Hausarbeit“ eingetreten. Heute macht man sich keine Illusionen mehr über die Befreiung der Frauen durch Lohnarbeit. Denn die meisten Frauen arbeiten zwar, haben aber prekäre Jobs und davon oft zwei oder drei, um zu überleben. Außerdem setzen junge Feministinnen weniger Hoffnungen in die staatlichen Institutionen als Motor gesellschaftlicher Veränderung.


In den USA gingen im Januar 2017 Hunderttausende Frauen beim „Women’s March on Washington“ auf die Straße. Wie haben Sie das erlebt?


Nicht nur Feministinnen, auch viele andere soziale Akteure waren an diesem Tag dabei, sowohl Frauen als auch Männer. Die Größenordnung dieser Veranstaltung hatte sicherlich viel damit zu tun, dass die Menschen ihrer Wut auf Donald Trump und seinen Sexismus Luft machen wollten. Und sie wollten ihre Sorge darüber ausdrücken, dass die neue Regierung wieder ein Verbot von Abtreibungen einführen könnte.


2017 Women’s March in London | wikipedia.org


2017 Women’s March in New York | wikipedia.org


Also ging es an diesem Tag um die Verteidigung bestehender Errungenschaften?

 

Außer dem Recht auf selbstbestimmte Familienplanung haben die Frauen in den USA gar nicht so viele Errungenschaften, die es zu verteidigen gilt. Neueste Zahlen zeigen etwa, dass die Lebenserwartung von Frauen der Arbeiterklasse deutlich gesunken ist. Statistisch gesehen, werden sie fünf Jahre früher sterben als ihre Mütter. Auch darüber gibt es ein großes gesellschaftliches Unbehagen, das sich beim Women’s March artikuliert hat.


„Zunehmende Brutalität gegenüber Frauen“


Auch in anderen Regionen gibt es derzeit häufig feministische Demonstrationen, etwa in Lateinamerika. Hier heißt das Motto „Ni una menos“ – auf Deutsch etwa „Nicht eine einzige weniger!“. Der Protest richtet sich gegen Frauenmorde und Machokultur.

Eine wirklich beeindruckende Mobilisierung. 2017 war „Ni una menos“ Thema des Internationalen Frauentages, ausgerufen von den Frauen in Argentinien. Dort gab es an diesem Tag auch einen landesweiten Frauenstreik, unterstützt von den großen Gewerkschaften. Erst kürzlich habe ich drei argentinische Aktivistinnen in New York getroffen, die mir ein Video ihrer Kundgebung in Buenos Aires zeigten. Das hat mich fast zu Tränen gerührt.


Sind Frauenmorde und der Kampf dagegen denn ein rein lateinamerikanisches Thema?
 

Sicherlich nicht. Weltweit nehmen die Brutalität und die Häufigkeit dieser Fälle zu. In Indien und in einigen afrikanischen Ländern erleben wir eine regelrechte Hexenjagd auf Frauen. In ländlichen Gebieten in Kanada gibt es Mordserien. Und Italien hat vor einigen Jahren ein Gesetz gegen Frauenmorde verabschiedet. Das ist schon sehr bezeichnend. Während meiner Kindheit in Italien wurde über eine solche Tat monatelang gesprochen, so außergewöhnlich war das. Heute gibt es dort fast täglich Frauenmorde.
 
Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe für diese Zunahme der Gewalt?

 
Frauenmorde stehen immer auch in einer Beziehung zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen. Sie sollen Angst machen und ein Gefühl des Terrors hervorrufen. Die genauen Ursachen variieren. In Lateinamerika etwa trifft es häufig Frauen, die in Regionen leben, in denen Mega-Projekte angesiedelt oder geplant sind, die der rücksichtslosen Ausbeutung von Rohstoffen dienen. Frauen stehen bei den Protesten der lokalen Bevölkerung oft in der ersten Reihe. Bringt man sie um, dann zeigt man damit der Gemeinschaft, dass Widerstand zwecklos ist. Ich bin Mitglied eines Netzwerks von Feministinnen aus verschiedenen Ländern. Gemeinsam tragen wir die weltweiten Entwicklungen zusammen und forschen nach den Ursachen für Gewalt gegen Frauen.
 
Silvia Federici, geboren 1942 in Parma, ist Wissenschaftlerin und Aktivistin. Die emeritierte Professorin für Politische Philosophie und Women Studies lebt in New York und hat vor allem zu marxistischer und feministischer Theorie und dem Konzept der „Commons“ (Gemeingüter) publiziert.


Autorin: Jessica Zeller führte das Gespräch. Sie ist ist freiberufliche Journalistin in Berlin und veröffentlicht regelmäßig Texte und Radiobeiträge zu feministischer Theorie und Praxis.

Copyright: Goethe-Institut e. V., Internet-Redaktion
Juni 2017




Vom 16. September bis 24. September 2017 findet in Peking zum fünften Mal das „China Women’s Film Festival“ statt. Im Rahmen des diesjährigen Filmfests wird eine große Anzahl von ausländischen und chinesischen Filmen präsentiert, die um das Leben von Frauen kreisen und Themen erörtern, mit denen sich Frauen konfrontiert sehen. Dazu gehören Fragen der Entwicklung des Feminismus, Erfolg von Frauen, Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen oder Genderprobleme. In Kooperation mit dem Goethe-Institut China werden sechs ausgewählte Filme am 21. und 22. September in „798“ gezeigt.



Auch von Interesse:

Filmreihe „Frauen“


Partner: China Women’s Film Festival

Zeit: 21/22.09.2017

Ort: Goethe-Institut China

Eintritt frei



- Programm -


21. September 2017


VESSELZeit: 21.09.2017, 15:00

Sprache: Englisch mit chinesischen Untertiteln


TCHINDASZeit: 21.09.2017, 17:00
Sprache: Kreolisch mit chinesischen und englischen Untertiteln


BARASH

Zeit: 21.09.2017, 20:00

Sprache: Hebräisch mit chinesischen Untertiteln



22. September 2017


CALL GIRL

Zeit: 22.09.2017, 15:00

Sprache: Schwedisch mit chinesischen Untertiteln


TRICKY WOMEN


Zeit: 22.09.2017, 17:00

Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln


WILDZeit: 22.09.2017, 20:00

Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln


Goethe-Institut China

Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District, Beijing

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