荷尔德林《面包和葡萄酒》
面包和葡萄酒
——致海因泽
1
城内外停止了忙碌,灯光照亮的小巷趋于平静,
火把前导,离去的车儿带走了串串喧声。
饱尝了白日之欢的人们踏上征途,
到家后,又踌躇满志地盘算起
盈利和亏损;葡萄与鲜花销售一空,
繁忙的市场已经歇业。
远处花园里传来拨弦乐的演奏,也许
有一对情侣在那儿弹唱,或是某一位孤独的男士
缅怀远方的挚友和青春年华;泉水
永不枯竭地,清清地流过芬芳的菜畦。
鸣响的钟声回响在寂静的暮色里,
有位更夫喊着数字报钟点。
此间吹来一阵风,拂过灌木丛树梢,
看吧,月亮,我们地球的幻影,
也悄然来到;沉醉的夜晚来了,
满天星斗,似乎对我们不太介意,
那边的这位不速之客,这位陌生女子来到人间,
忧伤而又粲然地闪耀在群山之巅。
甚至没有一位贤人能捉摸它带给人什么,
(因为这最高之神的旨意,他爱你甚深,)
因而恃重的白天比她更讨你欢喜。
但有时清醒的眼睛也喜欢暗处,
为了享受,想在睡意来临之前入睡,
忠诚的男士也喜欢把目光投向夜晚,
是呵,该为她献上花环和颂歌,
因为她是奉献给迷惘人与死者的,
自身却永存,拥有最自由的精神。
但她又必须为我们在踌躇之际
为了让我们在黑夜中有所寄托,
赋予我们超脱和神圣的陶醉,
使我们文思如涌,恋人般地
毫无瞌睡,斟满美酒和勇敢的生命,
还有神圣的记忆,彻夜不眠。
神灵之火在奔突,不舍昼夜,
正欲启程。就这样地来吧!让我们放眼广袤的天地,
让我们寻找自己的东西,尽力而为,
有一点不可动摇,不管是正午,还是
夜半更深,一个准绳永存:
它适用于大家,对每个人又各具个性,
每个人在能力所及之处,应纵横驰骋。
因而,欢呼着的癫狂惯于嘲讽他人的嘲讽,
每当这种癫狂在神圣之夜突然把歌者打动。
因而,请到伊斯特莫斯来,去吧,那儿的茫茫大海喧响在
帕那斯山崖,那儿的皑皑白雪照耀着达尔菲的巉岩,
从那儿前往奥林匹斯圣地,从那儿攀上金泰龙 峰巅,
踏进松树林,步入葡萄园,从那儿起
泉女忒拜 和伊斯梅诺斯河 喧响在卡德莫斯 之国,
那儿正朝我们走来的那位神回首又徘徊。
想必是远古前因某种需要造就了它!
但王座、神庙今安在?交错的觥筹何处觅?
何处是满斟的琼浆玉液和取悦于诸神的颂歌?
何处,何处还闪耀着远播的神谕?
达尔菲昏昏欲睡,何处迎来伟大的命运?
那突如其来的命运?它充满最普遍的幸福,
雷鸣般地从欢快的空气中闯入我们的眼帘?
苍天父亲!呼唤声此起彼伏,
经久不息,这生活没有人能单独承受;
这样的财富应乐意与他人分享和交换,
欢呼声起,语言的威力在悄悄增长:
天父呵,宽慰吧!请听声震环字的回响,古国遗风
由父辈继承,恰如其分而又富有创造力。
众神灵就这样地光临,万象更新的白天
就这样地冲破黑夜,来到人间。
携厚礼而来的他们姓甚名谁。
但世人的勇气因之而变大,心胸溢满
欢乐,几乎还不会享用这份财富,
得到后,不会珍惜,甚至视俗物为神奇,
当其不无愚昧地伸手触及此物时。
对此,天国的神灵尽量保持忍耐;继而
显露真容,世人也逐渐习惯于这种幸福,
习惯于白昼,习惯于正视显露的神灵和他们的面容,
早就被称为幸福之源的他们
绰绰有余地充实那些沉默的心灵,
首先和独自使一切愿望得以实现;
人便是这样;面对财富,面对神灵的
关怀备至,他麻木不仁,视而不见。
他先得承受这些;而现在他已能称呼其心爱之物,
现在,现在,他的话如鲜花迸放。
在苍天面前办事不宜懒懒散散。
为了在天神面前保持尊严,
各族人民井然有序地振作起来,
把美丽的神殿和城市建造得
坚固又华贵,它们在江海之滨突兀而起——
而如今它们在哪里?为人熟知的节日之冠的盛况又安在?
忒拜 衰老了,还有雅典;刀戈之声不再喧响
在奥林匹亚,还有金碧辉煌的竞技车?
难道科林斯 的船舰再不会戴上桂冠?
为什么连你们——那些古老而又神圣的剧院也沉默?
为什么呵神圣的舞蹈不再娱乐人们?
为什么神灵不像以往在男子的额上留下标记,
不像以往为受过神谕的人打上烙印?
也许他 亲自来过,以人的模样出现,
圆满结束了慰藉人的节日。
我们的存在,其实对我们是何等爱护。
因为血肉之躯并非总是理解他们,
世人只能偶然接受全盘神化。
后人生便充满对神灵的梦想。迷惘
如微睡有助于这种向往,逆境和夜晚使人坚强,
直至英雄们在钢铁的摇篮里成长,
有颗坚强的心,似当年神一般地有力量。
然后他们叱咤风云而来。这期间我常常觉得
如此孤独无伴,如此地期待着
会睡得更香,而这期间该做些、说些什么
我不知道,也不知在贫瘠的时代诗人的使命。
但正如你 所说,像酒神的神圣牧师
他们在神圣之夜踏遍每片土地。
悲哀理所当然地弥漫大地,
当一位默默无闻的精灵 最后一次出现,带来天使般的
安慰,宣布白昼消逝后离去,
并留下痕迹,表明他来过,天国的诸神
还会再来,并留下一些馈赠物 ,
让我们仍能像往常那样享有天伦之乐,
因为再大的馈赠给人的欢乐会变得
过量、失当,还没有,没有强者能承受
最高的欢乐,但某种默默的感激并未泯灭。
面包是大地之果,却是光的赐予,
葡萄酒之欢源自怒吼的雷神。
因而我们也联想到天神们,他们
来过这里,适当的时候还会再来,
因而他们——歌手们也真诚地歌唱酒神,
对这位古神之赞美并非出于虚荣。
可从各家的花园远远传来弦乐;也许,
一个恋爱者在那里弹奏或是一个孤独者
思念远方的朋友和青年的时光;而清泉
却潺潺不息,在芬芳四溢的花圃旁流淌。
在静默迷蒙的风中传来敲打的钟声,
一个守夜人吆喝着钟点的时刻。
此时一阵风吹来,小树林树梢轻摇,
看!我们大地的影像之景,明月
此时也悄悄升起;如痴如醉的夜到来了,
星汉璀璨,我们心头几无忧愁,
那惊艳的光,人群中那个陌生的少女
忧伤而华丽地越过群山之巅姗姗而来。
二
崇高者的恩宠多么奇妙,无人知晓
他们从何而来,也未知他们发生了什么。
世界就这样触动他们和人类期望的心灵,
连智者也不理解,她准备好了什么,因为
这是非常爱你的至高之神之所愿,因此,
那审慎之白昼,像她一样,对你尤爱。
可是清澈明亮的眼睛偶尔却喜欢阴影
并凭着兴致,在它变成痛苦之前,尝试睡眠,
或者一个诚实的人也喜欢向黑夜窥探,
是啊,应当授予她花冠和颂歌,
因她已让那迷失者和死者变得神圣,
可她自身却已永存最自由的心灵。
可她必须赐予我们,在那迟疑的片刻,
在那黑暗中对于我们是可持久的片刻,
赐予我们神圣的沉醉中的酣畅,
赐予那流水般的话语,像爱中之人一样,
无眠以及斟满的高脚杯和更勇敢的生活,
还有神圣的记忆,不眠之夜。
三
徒劳地把心隐藏于胸,同样徒劳地
保持着勇气,我们,大师和学徒,因为
谁愿意阻碍它,谁愿意禁止我们的快乐?
神的火焰,无论白昼还是黑夜,都会
突然点燃。所以来吧!我们放眼那旷野,
我们寻找一个自己的火焰,尽管它同样遥远。
执著坚定于一;它在正午或者它行走
直至午夜,尺度始终存在,
万物皆同,然而每个人均由自己的命运决定,
每个人之去和来,全仗他之所能。
为此!乐天的癫疯者喜欢嘲弄嘲笑者,
当他在神圣的夜突然领悟了那歌手们。
那么到伊斯特摩斯来吧!到那儿去,宽广的大海
在帕纳索斯喧腾,积雪在德尔斐的悬崖上闪耀,
那里在奥林普的大地,那里在喀泰戎的高处,
在云杉林下,在葡萄架下,从那里往下
即是底比斯,而伊斯梅诺斯河在卡德摩斯的土地上潺潺流淌,
未来之神正从那而来,也向那里返回。
四
永生的希腊!你是所有天空之神的家园,
如这是真的,那我们在青春时代听到的是什么?
节庆的大厅!大海即是地坪!山峦权作餐桌,
确是为这独一无二的古老习俗而建!
可是王位呢,在哪儿?庙宇、餐盘在哪儿,
里面盛满花蜜,还有众神喜爱的歌声?
那么,它们在哪里闪光,那远古而来的格言?
德尔斐在沉睡,那巨大的命运在何处喧嚷?
那迅捷者在哪儿?眼前的幸福伴随
晴风中隆隆的惊雷,它从何处袭来?
父亲以太!人们曾这样口口声声地呼唤了
千百遍,无人独自承受生活;
这善意喜欢与陌生人分享,与他们交换,
它将是一次欢呼,词语的伟力在睡意中增长。
父亲!振奋吧!那远古的记号,无论它走多远,都发出
回响,它由父母继承,精确而创造地向下传承。
因为天空之神就这样降临,他们的白昼
深深地震颤着走出阴影,顺利来到人间。
五
他们悄然而至,孩子们争着向他们
迎去,幸福即临,过于明亮,过于光辉夺目,
而人畏惧他们,一个半神几乎不知道要说,
他们姓甚名谁,他们带着礼物向他走近。
可他们的勇气却巨大,他们的欢乐充满
他的心,他却不知道需要这善意,
创造,糟蹋,非神性之作为几乎使他成为神性,
他用祝福的手真诚而善意地打动他们。
天空之神竭力容忍着;然而他们
显出真身亲临,人们将习惯幸福
和白昼,要观看那可见者,他的脸,
早已被称为一即万有,
缄默的心胸深处被自由的满足填满,
最先并唯一地为所有的渴望高兴;
这个人即是如此;当善意在此,一个神带着恩赐
为他担忧,他却既认不出也看不见。
从前他必须忍受;然而现在他已指认了他的最爱,
现在,现在话语必定为此像鲜花一样缤纷绚丽。
六
而现在他敏思真诚地崇敬那极乐的众神,
必须真实并诚心地把他们的赞扬昭示天下。
上苍不悦之物,光明无需给予任何观照,
想要偷懒者不应该面对以太。
因此在天神之当面必须举止庄重,
各地人民排成优雅队列
秩序井然,建造的美丽庙宇和城市
坚固而气派,并且越过海岸向上攀升——
可他们何在?那大名鼎鼎的节日王冠在何处耀显?
底比斯枯萎了,还有雅典;奥林匹亚已不再耳闻
武器的铿锵,格斗表演的金色战车也不再隆隆驶过,
科林斯的战船永不再戴上花冠了吗?
为什么连那古老的神圣的剧院也沉默了?
为何就连那神赐的歌舞也不再欢庆?
为什么神不再像过去给男人的额头涂上标记,
也不像过去给遇见者盖上图章?
或者他亲身前来,装扮成人的形象
并且慰藉地完成和结束这天空的节日。
七
可是朋友!我们来得太晚。尽管众神仍在,
可已在高高的头顶之另一世界。
他们的法力永无穷尽,似乎很少关注,
我们是否还活着,天神如此爱惜我们。
因为他们未能始终握持那脆弱的容器,
人只能暂时地承受起神祇的丰满。
因此生命即是他们的梦幻。可是迷离错乱
如瞌睡般推波助澜,使苦难深重,长夜漫漫,
直至英雄们在那坚不可摧的摇篮里成长,
心中如天神般充满力量,一如既往。
他们如雷电滚滚而来。此间我却常以为
不如安睡,似乎无人与我志同道合,
我如此期待,想要在此时做些说些什么,
我不知道,诗人在这贫寒时代有何意义?
可你却说,他们如同酒神的神圣祭司们,
在神圣的夜里从一地往另一地迁移。
八
因为,当不久以前,我们还以为它很漫长,
它们却一起向上升去,享受生活的喜悦,
当父亲把他的脸背向人们,
而带着正义的悲伤开始越过大地,
当最后一个安静的守护神显现,从天空
给予慰藉,他宣告了白昼的结束,消失时
留下了标记,他曾在此并将
重返,这天空的圣乐队回赠一些礼物,
这人间的礼物,我们依旧能自娱自乐,
因与神灵之同乐,伟大者在人间
将过于伟大,而对于至高的极乐,仍然,
仍然缺少强力者,可仍有一些感恩默默生存。
面包是大地的果实,然而它是光明所赐,
而美酒之乐却来自那惊雷隆隆之神。
为此我们也感恩那天空之神,他们
曾在此并适时而归,
为此歌手亦以真诚歌颂那酒神
并毫无虚情假意对那古老者大声赞颂。
九
对呀!他们言之有理,他用夜与昼谐调,
引导天空之群星永恒地落下、升起,
如常青的云杉树叶般永远快快乐乐,
他爱那树叶,那花冠,他从常青藤中选中,
当他仍在,那遁逃之众神的踪迹
把那无神性者带入了暗黑者之中。
神子们古老的歌所预言,
看!我们即是那,我们;那是赫斯珀里德的果实!
奇妙并如此之近,似乎已实现与人亲近,
相信吧,有人会检验它!可是意外接踵而至,
Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse,
Und, mit Fackeln geschmückt, rauschen die Wagen hinweg.
Satt gehn heim von Freuden des Tags zu ruhen die Menschen,
Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt
Wohlzufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen,
Und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt.
Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vielleicht, daß
Dort ein Liebendes spielt oder ein einsamer Mann
Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen,
Immerquillend und frisch rauschen an duftendem Beet.
Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Glocken,
Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl.
Jetzt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf,
Sieh! und das Schattenbild unserer Erde, der Mond
Kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt,
Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns,
Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen
Über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf.
2
Wunderbar ist die Gunst der Hocherhabnen und niemand
Weiß von wannen und was einem geschiehet von ihr.
So bewegt sie die Welt und die hoffende Seele der Menschen,
Selbst kein Weiser versteht, was sie bereitet, denn so
Will es der oberste Gott, der sehr dich liebet, und darum
Ist noch lieber, wie sie, dir der besonnene Tag.
Aber zuweilen liebt auch klares Auge den Schatten
Und versuchet zu Lust, eh' es die Not ist, den Schlaf,
Oder es blickt auch gern ein treuer Mann in die Nacht hin,
Ja, es ziemet sich ihr Kränze zu weihn und Gesang,
Weil den Irrenden sie geheiliget ist und den Toten,
Selber aber besteht, ewig, in freiestem Geist.
Aber sie muß uns auch, daß in der zaudernden Weile,
Daß im Finstern für uns einiges Haltbare sei,
Uns die Vergessenheit und das Heiligtrunkene gönnen,
Gönnen das strömende Wort, das, wie die Liebenden, sei,
Schlummerlos und vollern Pokal und kühneres Leben,
Heilig Gedächtnis auch, wachend zu bleiben bei Nacht.
3
Auch verbergen umsonst das Herz im Busen, umsonst nur
Halten den Mut noch wir, Meister und Knaben, denn wer
Möcht' es hindern und wer möcht' uns die Freude verbieten?
Göttliches Feuer auch treibet, bei Tag und bei Nacht,
Aufzubrechen. So komm! daß wir das Offene schauen,
Daß ein Eigenes wir suchen, so weit es auch ist.
Fest bleibt Eins; es sei um Mittag oder es gehe
Bis in die Mitternacht, immer bestehet ein Maß,
Allen gemein, doch jeglichem auch ist eignes beschieden,
Dahin gehet und kommt jeder, wohin er es kann.
Drum! und spotten des Spotts mag gern frohlockender Wahnsinn
Wenn er in heiliger Nacht plötzlich die Sänger ergreift.
Drum an den Isthmos komm! dorthin, wo das offene Meer rauscht
Am Parnaß und der Schnee delphische Felsen umglänzt.
Dort ins Land des Olymps, dort auf die Höhe Kithärons,
Unter die Fichten dort, unter die Trauben, von wo
Thebe drunten und Ismenos rauscht im Lande des Kadmos,
Dorther kommt und zurück deutet der kommende Gott.
4
Seliges Griechenland! du Haus der Himmlischen alle,
Also ist wahr, was einst wir in der Jugend gehört?
Festlicher Saal! der Boden ist Meer! und Tische die Berge
Wahrlich zu einzigem Brauche vor Alters gebaut!
Aber die Thronen, wo? die Tempel, und wo die Gefäße,
Wo mit Nektar gefüllt, Göttern zu Lust der Gesang?
Wo, wo leuchten sie denn, die fernhintreffenden Sprüche?
Delphi schlummert und wo tönet das große Geschick?
Wo ist das schnelle? wo brichts, allgegenwärtigen Glücks voll
Donnernd aus heiterer Luft über die Augen herein?
Vater Äther! so riefs und flog von Zunge zu Zunge
Tausendfach, es ertrug keiner das Leben allein;
Ausgeteilet erfreut solch Gut und getauschet, mit Fremden,
Wirds ein Jubel, es wächst schlafend des Wortes Gewalt
Vater! heiter! und hallt, so weit es gehet, das uralt
Zeichen, von Eltern geerbt, treffend und schaffend hinab.
Denn so kehren die Himmlischen ein, tiefschütternd gelangt so
Aus den Schatten herab unter die Menschen ihr Tag.
5
Unempfunden kommen sie erst, es streben entgegen
Ihnen die Kinder, zu hell kommet, zu blendend das Glück,
Und es scheut sie der Mensch, kaum weiß zu sagen ein Halbgott,
Wer mit Namen sie sind, die mit den Gaben ihm nahn.
Aber der Mut von ihnen ist groß, es füllen das Herz ihm
Ihre Freuden und kaum weiß er zu brauchen das Gut,
Schafft, verschwendet und fast ward ihm Unheiliges heilig,
Das er mit segnender Hand törig und gütig berürrt.
Möglichst dulden die Himmlischen dies; dann aber in Wahrheit
Kommen sie selbst und gewohnt werden die Menschen des Glücks
Und des Tags und zu schaun die Offenbaren, das Antlitz
Derer, welche, schon längst Eines und Alles genannt,
Tief die verschwiegene Brust mit freier Genüge gefüllet,
Und zuerst und allein alles Verlangen beglückt;
So ist der Mensch; wenn da ist das Gut, und es sorget mit Gaben
Selber ein Gott für ihn, kennet und sieht er es nicht.
Tragen muß er, zuvor; nun aber nennt er sein Liebstes,
Nun, nun müssen dafür Worte, wie Blumen, entstehn.
6
Und nun denkt er zu ehren in Ernst die seligen Götter,
Wirklich und wahrhaft muß alles verkünden ihr Lob.
Nichts darf schauen das Licht, was nicht den Hohen gefället,
Vor den Äther gebührt Müßigversuchendes nicht.
Drum in der Gegenwart der Himmlischen würdig zu stehen,
Richten in herrlichen Ordnungen Völker sich auf
Untereinander und baun die scönen Tempel und Städte
Fest und edel, sie gehn über Gestaden empor -
Aber wo sind sie? wo blühn die Bekannten, die Kronen des Festes?
Thebe welkt und Athen; rauschen die Waffen nicht mehr
In Olympia, nicht die goldnen Wagen des Kampfspiels,
Und bekränzen sich denn nimmer die Schiffe Korinths?
Warum schweigen auch sie, die alten heilgen Theater?
Warum freuet sich denn nicht der geweihete Tanz?
Warum zeichnet, wie sonst, die Stirne des Mannes ein Gott nicht,
Drückt den Stempel, wie sonst, nicht dem Getroffenen auf?
Oder er kam auch selbst und nahm des Menschen Gestalt an
Und vollendet' und schloß tröstend das himmlische Fest.
7
Aber Freund! wir kommen zu spät. Zwar leben die Götter,
Aber über dem Haupt droben in anderer Welt.
Endlos wirken sie da und scheinens wenig zu achten,
Ob wir leben, so sehr schonen die Himmlischen uns.
Denn nicht immer vermag ein schwaches Gefäß sie zu fassen,
Nur zu Zeiten erträgt göttliche Fülle der Mensch.
Traum von ihnen ist drauf das Leben. Aber das Irrsal
Hilft, wie Schlummer und stark machet die Not und die Nacht,
Bis daß Helden genug in der ehernen Wiege gewachsen,
Herzen an Kraft, wie sonst, ähnlich den Himmlischen sind.
Donnernd kommen sie drauf. Indessen dünket mir öfters
Besser zu schlafen, wie so ohne Genossen zu sein,
So zu harren und was zu tun indes und zu sagen,
Weiß ich nicht und wozu Dichter in dürftiger Zeit?
Aber sie sind, sagst du, wie des Weingotts heilige Priester,
Welche von Lande zu Land zogen in heiliger Nacht.
8
Nämlich, als vor einiger Zeit, uns dünket sie lange,
Aufwärts stiegen sie all, welche das Leben beglückt,
Als der Vater gewandt sein Angesicht von den Menschen,
Und das Trauern mit Recht über der Erde begann,
Als erschienen zu letzt ein stiller Genius, himmlisch
Tröstend, welcher des Tags Ende verkündet' und schwand,
Ließ zum Zeichen, daß einst er da gewesen und wieder
Käme, der himmlische Chor einige Gaben zurück,
Derer menschlich, wie sonst, wir uns zu freuen vermöchten,
Denn zur Freude, mit Geist, wurde das Größre zu groß
Unter den Menschen und noch, noch fehlen die Starken zu höchsten
Freuden, aber es lebt stille noch einiger Dank.
Brot ist der Erde Frucht, doch ists vom Lichte gesegnet,
Und vom donnernden Gott kommet die Freude des Weins.
Darum denken wir auch dabei der Himmlischen, die sonst
Da gewesen und die kehren in richtiger Zeit,
Darum singen sie auch mit Ernst die Sänger den Weingott
Und nicht eitel erdacht tönet dem Alten das Lob.
Ja! sie sagen mit Recht, er söhne den Tag mit der Nacht aus,
Führe des Himmels Gestirn ewig hinunter, hinauf,
Allzeit froh, wie das Laub der immergrünenden Fichte,
Das er liebt, und der Kranz, den er von Efeu gewählt,
Weil er bleibet und selbst die Spur der entflohenen Götter
Götterlosen hinab unter das Finstere bringt.
Was der Alten Gesang von Kindern Gottes geweissagt,
Siehe! wir sind es, wir; Frucht von Hesperien ists!
Wunderbar und genau ists als an Menschen erfüllet,
Glaube, wer es geprüft! aber so vieles geschieht,
Keines wirket, denn wir sind herzlos, Schatten, bis unser
Vater Äther erkannt jeden und allen gehört.
Aber indessen kommt als Fackelschwinger des Höchsten
Sohn, der Syrier, unter die Schatten herab.
Selige Weise sehns; ein Lächeln aus der gefangnen
Seele leuchtet, dem Licht tauet ihr Auge noch auf.
Sanfter träummet und schläft in Armen der Erde der Titan,
Selbst der neidische, selbst Cerberus trinket und schläft.
推荐阅读: